MAK

Volltext: Monatszeitschrift I (1898 / Heft 1)

auf einem Stich des Lucas von Leyden (B. 77) vorn Jahre 151g 
abgebildet. 
Abwechslung bietet sich innerhalb dieser Gruppe trotz des immer 
wiederkehrenden Rankenmotivs genug durch die verschiedene Aus- 
bildung der Hälse. Zumeist sind sie 
 durch aufgelegte Masken mit ge- 
 nßgai . ._ 11.11.1 fy-QJ-s . flochtenen, gewellten oder glatt ge- 
kämmten Bärten als sogenannte Bart- 
männer gestaltet (vgl. Solon II, Tafel r 8 
und Fig. I 50, Seite 21); in anderen Fällen wird der Hals durch Halb- 
figuren unter gothischen Spitz- oder Rundbogen, durch antikisirende 
Köpfe in Rundfeldem, durch Rosetten, Thierköpfe und Anderes 
geschmückt. In das Rankenwerk sind gelegentlich Thiere, besonders 
Falken und Eulen und Wappen eingeordnet. Unter den letzteren 
 erscheinen häufig die Stadtwappen von 
Amsterdam und Antwerpen, was auf 5 
eine bereits für die Ausfuhr arbeitende 
Industrie schliessen lässt. In seltenen 
Fällen ist die Bartrnaske durch weibliche 
Brustbilder und durch Narren mit Dudel- 
Säcken ersetzt. Die Bildung der Bart- 
masken ist bei einiger Idealisirung natura- 
listisch gehalten; niemals zeigt sich jene 
fratzenhafte Stilisirung, die den nach- 
weislich in Frechen gemachten Bart- 
männem eigenthümlich ist. Es ist ferner 
festzuhalten, dass die Verzierung mit 
Eichen- oder Rosenzweigen in Frechen 
.. _  bisher nicht nachzuweisen ist. 
Abbildung , Die künstlerisch höchststehende 
Gruppe der Medaillonkrüge wird durch 
die Abbildung I (Höhe des Originales 24 Centimeter) ausreichend 
veranschaulicht. 
Die Formen sind durchweg kugelig gebaucht, mit scharf ab- 
gesetzten, engen oder weiten I-Iälsen. Beachtenswert ist bei diesen, 
wie bei anderen Krügen aus der Blütezeit, die feine Proiilirung von 
Hals und Fuss; ein Vorzug, der bei den Arbeiten der späteren Zeit 
verschwindet. Der Durchmesser der Medaillons mit Brustbildern steigt 
bei grossen Exemplaren bis zu 7 Cenümeter. Ebenso unbekannt wie 
diese Gattung sind die Krüge mit Groteskenornament, von kugeliger 
oder birnförmiger Gestalt (Abbildung 2, Höhe des Originales 
Halsomarnent von Kölnischen Krügen 

	        
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