ist die Farbenpracht des Gemaches mit der
weissen Decke darüber, die in der Tonne über-
wölbt und mit Stuccaturen in freiem Antrag
bekleidet ist.
I-Ielbig und Heider halten sich mit ihrem
Biedermeier-Zimmer in einem historisch festbe-
grenzten Bezirke und verzichten darauf, neue
Pfade zu betreten.
Dass sie gerade an
die trostloseste Zeit
in der Geschichte
der Decoration sich
anlehnen, die uns
jetzt bloss deswegen
anheimelt, weil das
durch den Formen-
reichthum der Re-
naissance abge-
Eugen Berner, Wandanne für elektrische Beleuchtung, ausgeführt
in den Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk in München sturnpfte Auge _ an
(Ges. gesch.) dem Contrast eines
nüchternen und
phantasielossimplen Wesens sich wieder beruhigt!
Die drei Zimmer der Architekten Dülfer, Fischer und Bertsch
würden vielleicht besser zur Geltung kommen, wenn die Künstler
auch in der Auswahl und im Arrangement des Mobiliars die straffe
Leitung hätten beibehalten können. So gelangen sie trotz mancher fein-
sinnigen Einzelheiten zu keiner geschlossenen Totalwirkung, die ihnen
auch dadurch erschwert wurde, dass sie in dem Dilemma zwischen dem
Repräsentationscharakter eines Ausstellungsraurnes und der intimen
Stimmung eines Wohngemaches keinen klaren Ausweg finden
konnten. Mit der reichen Verwendung von Silber und Gold, von
starkbewegten Ornamenten an den Plafonds schlagen sie einen vor-
nehmen, hohen Ton an, der mit dem häuslichen Motive der Fenster-
nischen und Plaudereckchen in vollkommenem Widerspruch steht.
In dem Zimmer Martin Dülfers, dem Bernhard Pankok zur Seite
gestanden hat, waltet zudem ein kühler, fast frostiger Ton, der jeden
Gedanken an Wohnlichkeit von vorneherein ausschliesst.
Was die Möbel betrifft, so muss der allgemein befolgte Grund-
satz hervorgehoben werden, dem zufolge alle constructiven Theile,
Streben undStützen, glatt gehalten sind und nur dieFiillungenSchmuck-
elemente tragen. Wieder steht Berlepsch an der Spitze; den radikalen