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Volltext: Monatszeitschrift III (1900 / Heft 2)

der Collection von 2060 Münzen des Kaisers Aurelian (270 bis 275 nach Christi), welche 
Director Rohde (Wien) in dreissigjähriger, unermüdlicher und von feinem Verständnisse 
geleiteter Thätigkeit vereinigt und in seinem Buche über die Münzen Aurelians (x88x) 
 
Etruskische (Buccherm) Gefässe 
beschrieben hat. Zu den vom kaiserlichen Münzcabinete schon früher erworbenen Samm- 
lungen Missong (Münzen des Kaisers Probus), Kolb (Tacitus und Florianus) und Westphalen 
(Münzen der Constantinischen Zeit) bildet die Collection Rohde eine äusserst wertvolle 
Ergänzung. 
Die Abtheilung dermittelalterlichen und neueren Münzen und Medaillen hat gleichfalls 
einigen bemerkenswerten Zuwachs zu verzeichnen: so Erwerbungen aus der Auction des 
zweiten Theiles der I-Iofrath v. Latoufschen Münzensammlung, darunter ein seltener 
Glatzer Thaler von 1630, eine zehn Ducaten-Klippe des Salzburger Erzbischofs Marcus 
Sitticus, ein Fugger-Thaler aus dem Jahre 1621. Zu erwähnen sind ferner ein Thaler 
Ferdinand II. aus der Münzstätte Fürth, eine zu Linz geprägte Schulprämie der oberöster- 
reichischen Stände vom Jahre 1616, eine in stilistischer Beziehung besonders bezeichnende 
Silbermedaille des Königs Johann Sobieski auf die Allianz gegen die Türken (1584, modellirt 
von J. Höhn), mehrere beachtenswerte silbergetriebene Porträtmedaillen aus der 
Congresszeit von Heuberger, eine in ihrer Art seltene Serie von Spottmünzen auf Kaiser 
Napoleon III. und viele neue und neueste Arbeiten von Wiener Medailleuren. Von den 
Geschenken an die Sammlung ist besonders erwähnenswertein grosses, in Silber getriebenes 
Relief von Anton Scharff mit Darstellungen der wichtigsten Regierungshandlungen Seiner 
Majestät des Kaisers Franz Joseph in der Zeit von 1848 bis 1898. Diese Arbeit, auf einer 
Onyxplatte montirt, ist eine Widmung des Grossindustriellen Arthur Krupp aus Anlass 
des Allerhöchsten Regierungsjubiläums und wurde von Seiner Majestät dem kunst- 
historischen Museum zugewiesen. Als Geschenke liefen ausserdem noch ein: nachträglich 
eine Anzahl von Medaillen auf das Allerhöchste Regierungsjubiläum, darunter die grosse 
goldene Medaille der Stadt Wien (modellirt von Scharff), die goldene Medaille zur 
Enthüllung des Erzherzog Albrecht-Denkmales. (gleichfalls von Scharff) eine silberne, nur 
in fünf Exemplaren geprägte, von Max Gube in München modellirte Medaille auf den 
Fürsten K. F. Fugger, eine bedeutende Anzahl von Medaillen auf Privatpersonen, unter 
anderem eine Medaille von dem in Frankfurt lebenden Österreicher Kowarczik, ein 
interessantes kleines Gussrelief des Herzogs von Reichstadt nach einem zeitgenössischen 
Modell aus der ehemaligen Ganz'schen Giesserei und eine Porträtplaquette Ihrer kaiser- 
lichen und königlichen Hoheit der Frau Kronprinzessin-Witwe Stephanie von J. Tauten- 
hayn, beides Widmungen des Metallwarenfabrikanten Ed. Foest an die kaiserliche Münzen- 
und Medaillensammlung.
	        
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