Leopold Graf Kalckreuth, Auf dem Heimwege
Seinigen bekunden, zeugen sie anderseits von der Stärke seines künstlerischen
Triebes, der selbst im Familienkreise nicht zu ruhen vermag, sondern ihm
auch da immer wieder den Pinsel in die Hand zwingt. Eines der köstlichsten
dieser Bilder zeigt das Weihnachtsfest im Familienkreise. Welch schlichte
Innigkeit spricht aus den Zügen der Mutter und der drei Kinder, die da
angesichts des brennenden Lichterbaumes das Weihnachtslied singen! Wie
klein ist der Ausschnitt, den der Künstler in seinen Rahmen bringt, wie stark
aber tönt durch diesen Ausschnitt die weihevolle, echt christliche Weihnachts-
stimmung frommer Menschen, die ihr Glück in sich selber finden!
Wir müssen endlich auch noch Kalckreuths Thätigkeit auf dem Gebiete
der Griffelkunst erwähnen. Durch Professor Carlos Grethe angeregt, hat
Kalckreuth sich selbst dem Lithographiren zugewendet und es, um für die
Schüler eine Möglichkeit des Erwerbes zu schaffen, an der Kunstakademie
zu Karlsruhe eingeführt. Dabei war auch der Gedanke massgebend, dass
die künstlerischen Ausdrucksmittel so vielseitig als möglich gepflegt werden
sollen: Lithographie, Holzschnitt und Radirung ergänzen die Bildermalerei,
und vieles lässt sich mit diesen drei Techniken sagen, was das Gemälde
nicht kann. Es ist bekannt, wie nachhaltig Kalckreuths Thätigkeit in dieser
Hinsicht gewirkt hat. Die Künstlerschule zu Karlsruhe hat sich besonders in
der farbigen Lithographie an die Spitze von ganz Deutschland gestellt.
Nirgends wird so viel und so Vielseitiges darin geleistet. Nirgends auch ist