I-Ierr Hamann, auf
der Pariser Weltaus-
stellung für die We-
beschulen zu Freu-
denthal, Jägerndorf,
Brünn, I-Iumpoletz und
Rumburg angekauft
hatte. Die Idee einer
derartigen öffentlichen
Berichterstattung war
eine sehr gute und das
Interesse an der Aus-
stellung, die unseren
Textilfabrikanten viel
neues brachte, war ein
allgemeines. Der Be-
such der Ausstellung,
die nur den einen
Sonntag dauerte, war
ein zahlreicher. Aus
Bennisch, Römerstadt,
jaselbstaus derSchön-
berger Gegend waren
Fabrikanten mit dem
gesammten Beamten-
personale, ausBautsch
waren Werkmeister-
vereinigungen gekom-
men. Auch in künst-
lerischer Beziehung hat die Ausstellung ihre Schuldigkeit gethan. Recht zahlreiche
Bitten liefen ein um Überlassung von Abbildungen oder um leihweise Übersendung der
Gewebe selbst.
Interessant war die Ausstellung schon deshalb, da sie den augenblicklichen Stand
der textilen Kunst ziemlich erschöpfend charakterisirte. Die einzelnen Gewebe waren von
einem Praktikter mit Rücksicht auf die Praxis ausgewählt und das technisch Neue nimmt
einen Hauptplatz ein. Mit Recht, denn gerade in technischer Beziehung hat die Textil-
industrie in den letzten Jahren einen gewaltigen Aufschwung genommen, besonders
mehren sich die Gewebe mit combinirten Techniken, wobei meist überraschende Eifecte
zutage treten.
Unter den Seidengeweben zum Beispiel waren die moirirten, jene mit durchgehenden
G0ld- und Silberschützen, sowie die faconirten mit Kettendruck Neuheiten. Formell waren
es meist moderne Muster, die vertreten waren. Neben dem durch Morris, Crane und andere
begründeten und gepflegten Stil macht sich besonders bei den französischen Stücken der
Einfluss Grassets und seiner Richtung geltend. Diese beiden Richtungen sind die markan-
testen und am deutlichsten bemerkbar.
Troppau - Dr. Edmund Wilh. Braun
Gotbische Reliefhiese aus Österreich (Aus: Forrer, Geschichte der Europäischen
Fliesen-Keramik)
EINE GESCHICHTE DER EUROPAISCI-IEN FLIESEN. Auf dem
kunstgewerblichen Büchermarkte ist kürzlich ein ansehnlicher Prachtband erschienen,
mit zahlreichen Tafeln und Abbildungen im Texte ausgestattet, der ein Gebiet der Keramik
behandelt, das sich vielfach unter ganz anderen Bedingungen entwickelt hat als ihr Haupt-
gebiet, die Gefissbildnerei in Thon. Die Fliesen womit man in Asien bereits seit