MAK

Volltext: Monatszeitschrift V (1902 / Heft 10)

 
G. Morland. Kaninchen 
Umgebung malte. Letzterer Fehlschluss hat seinen Ursprung darin, dass 
viele seiner Bilder denselben Namen tragen, doch brauchte man sie nur zu 
prüfen, um zu erkennen, wie unendlich verschieden sie empfunden sind. 
In manchen seiner Arbeiten war Morland unzweifelhaft von Teniers, 
I-Iobbema und Ruysdael beeinflusst. Seine „Alehouse-Kitchen" - eine 
Studie mit Figuren bei Feuerlicht _- könnte direkt dem Pinsel eines nieder- 
ländischen Meisters zugeschrieben werden, zeigte es nicht eine gewisse 
Oberflächlichkeit der Behandlung. „Das Eselrennen" und „Schlitt- 
schuhläufer" sind vollständig im Geiste Hobbemas komponiert. In beiden 
Fällen ist die Leinwand mit F igürchen gefüllt, welche auf jede erdenkliche 
Art breiten Humor und ausgelassene Lustigkeit andeuten. In diesen Bildern 
sehen wir einen Morland, sehr verschieden von jenem, welcher späterhin 
absichtlich vermied, die Bilder anderer Künstler anzusehen, um ja nicht 
der Versuchung zu unterliegen, etwas von ihrem Stil zu assimilieren. 
Morlands Charakter 4 wie aus seinem ganzen Leben hervorgeht i 
war im höchsten Grade rezeptiv und beeinflussbar. Er klammerte sich an 
die Natur als einzigen anerkannten Einfluss in der Kunst, und seine Liebe 
und sein Glaube leiteten seinen Pinsel, jene Bilder zu malen, welche seinen 
Namen unsterblich machen werden. Mit intensiver Sympathie betrachten 
wir die Geschichte seines Künstlerlebens, und können nur den aufrichtigen 
Wunsch hinzufügen, dass dem Andenken eines allgemein bewunderten, aber 
oft missverstandenen Genies volle Gerechtigkeit zuteil werden möge.
	        
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