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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 11)

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Vogelstudie von Harold Falkner 
Das Obergeschoss enthält die Sammlung der Gemäldegalerie, die früher im alten 
Museum untergebracht war und die nun, wie vorher schon beschrieben wurde, einen so 
stimmungsvollen Rahmen gewonnen hat. 
Besonders überraschen hier derRubens-Saal, dieGemächer der primitivenMeister, vor 
allem der frühen Italiener, die intime Darstellung der alten deutschen Meister, die kleinere 
beschaulichere Behausung empfingen, und das stolze Rembrandt-Gemach. 
Es ist voll Anregung und immer neuem Anreiz, die wechselnden Reiche dieses 
Museums zu durchwandern. Diese Kunstsammlung hat Zeitsymptom. Man merkt ihr an, 
dass sie in einer Periode der angewandten Kunst so eingekleidet wurde. Und weder das 
Museum noch seine Besucher werden das zu bedauern haben. 
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Das Hirschwaldsche Hohenzollern-Kunstgewerbehaus, das als erstes in Berlin durch 
englischen Import eine Ahnung dekorativer Kultur erweckte, feiert in diesem Jahre sein 
fünfundzwanzigjähriges Bestehen. Als jubiläumsausstellung veranstaltete man eine Vor- 
führung Wiener Kunst. Die Wiener Werkstätten gaben eine Gastrolle. 
Josef Hoffmann und Koloman Moser boten dabei Proben ihrer Raumkunst und ihrer 
Einzelleistung. Ein Schauwandelgang ward geschaffen mit gewölbter Decke. Von ihr 
hängen die zierlichen Beleuchtungskörper nach schottischem Vorbild herab, pendelnd an 
Schnüren und die Lichtkugeln überdacht von gehämmerter Metallfassung. 
Die Wände aus weissem Putz erhielten ihre Gliederung durch die Anordnung der 
Schaukästen und Vitrinen. Der untere Teil der Wand ward vertikal durch schmale, ein- 
gebaute Schränkchen mit verglasten Türen geteilt, sie enthalten die Schmucksachen. 
Darüber zieht sich horizontal gleich einem Wandfries die Reihe eingebauter Fächer für 
das andere Gerät. Diese Fächer sind aus schwarzem Holz und schliessen in ihrer dunklen 
Farbenstimmung wirkungsvoll das helle, vom Glas der Vitrinen und vom Schmuck 
schimmernde Paneel ab. 
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