als Symbol der Sonne der Stammutter des kaiserlichen Hauses, der Sonnen-
göttin Amaterasu, als Mon beigelegt wurde.
Ursprünglich erschien das kaiserliche „Kiku mon" nur achtblätterig,
später sechzehnblätterig, siehe Abbildung b Seite 54x, bis es endlich doppel-
reihig, als „gefüllte" Blume in Verwendung trat (Abbildung a Seite 541).
In dieser bereicherten Form wird das Wappen als „juroku yaegiku",
das heißt als sechzehnblätteriges, gefülltes Chrysanthemum (ju: 10, roku: 6,
yae: doppelt, bei Blumen „gefüllt"') angesprochen, während Abbildung b
Seite 541 bloß als „]urokugiku" bezeichnet wird.
Das kaiserliche „Kiku mon" erscheint auf der kaiserlichen Standarte,
golden auf rotem Flaggentuch und findet auch als Landeswappen, „Koku
mon", seine Verwendung. Das kaiserliche „Kiku mon" wird auch von einigen
Familien als Nebenwappen benützt, denen es im Laufe der Zeit von den
Mikados als Auszeichnung verliehen worden war, so zum Beispiel von den
Ashikaga, Kiogoku, Makino, Mori, So, Tamura, Tanabe und Uesugi und so
weiter. Es gibt eine ganz stattliche Anzahl von Variationen des Kiku-
Motivs - es sind in den neueren Wappenbüchem Japans zirka ein halbes
Hundert nachweisbar - von denen hier eine, das „Senyo no Kiku man",
das vielblätterige Chrysanthemum-Wappen (Sen : rooo, das heißt „viel",
yo : Blatt) auf Seite 541 zur Abbildung gelangt. Das Chrysanthemum, die
japanische Aster, der in alter Zeit eine das Leben verlängernde Kraft zu-
geschrieben wurde, fand in ihren mannigfaltigen Spielarten auch bei den
europäischen Blumenfreunden eine zahlreiche Gemeinde von Verehrern,
wie es die alljährlich veranstalteten speziellen Chrysanthemum-Ausstel-
lungen beweisen. In Japan spielt, wie dies wohl leicht begreiflich ist, die
Kiku eine noch viel bedeutendere Rolle wie bei uns:
„Kigiku shiragiku
Sono hoka no na wa
Naku mo gana".
(Hattori Ransetsu, 1654 bis 1707.)
(Gelbastern, Weißastern,
Von keinem andern Namen
Will ich etwas hören.)
Das „Kiku no sekku", das Chrysanthemumfest, das letzte der fünf
großen Feste (G0-sekku, go: 5) des Jahres, wird am neunten Tage des
neunten Monats (nach alter Zählung), das ist am 9. Oktober gefeiert und
finden um diese Zeit in den Tempelgärten, den kaiserlichen, Privat- und
Handelsgärten Chrysanthemum-Ausstellungen statt, die von jedermann be-
sucht und bewundert werden.
Das zweite kaiserliche Wappen, das „Kiri man", ist aus Blüten und
Blättern der Paulownia imperialis gebildet (Abbildung a Seite 542) und zeigt
dabei die Mitteldolde sieben, die beiden Nebendolden je fünf Blüten. In Be-