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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 8 und 9)

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Holzmaterialien, die der Welt- 
verkehr bringt (wobei an den 
Möbeln neben eigentlicher In- 
tarsia auch die bloße Zusam- 
mensetzung aus verschiedenen 
Hölzern eine Rolle spielt). Im 
Nachteil ist unsere Zeit durch 
ihre gewaltsame Selbstbe- 
schränkung in der Ornamentik 
sowie durch die Ansprüche, 
welche die Intarsia an Geduld 
und an den Kostenpunkt stellt. 
Der allgemeinen Rede von 
moderner Beliebtheit und Ent- 
faltung der Intarsia entspricht 
wohl nur ein kleiner Teil der 
Tatsachen; namentlich wird 
manchmal ein lediglich spuren- 
haftes Anbringen von Intarsia 
an Möbeln als ein besonderes 
Meisterstück von „gut sitzen- 
der" Ornamentik gerühmt. Im 
übrigen fehlt es natürlich nicht an Quantität, absolut genommen; anscheinend 
ist das Ausland auch hier fruchtbarer als unsere 
deutschen Lande. Italien hat die glänzende Tra- 
dition seines Kunsthandwerks längst schon weiten 
Kreisen seiner Arbeiter zu eigen gemacht; und 
nicht zuletzt zeigen Veröffentlichungen, daß auch 
für Intarsia das Interesse noch weiter lebt. Frank- 
reich ließ an seinem Aufschwung im zweiten 
Kaiserreich unsere Kunst ebenfalls teilnehmen 
und gab dann durch seine Weltausstellung von 
Igoo noch einen weiteren Ruck, wie die beiden 
Marketerien der Maison Krieger in Paris (ab- 
gebildet Seite 454 und 455) zeigen. England und 
die Niederlande streben ebenfalls danach, die 
Fühlung mit unserem Gebiet nicht zu verlieren; 
der Niederländer I. C. Kremer wird besonders 
genannt. In Deutschland haben die vielberufenen 
kunstgewerblichen Ausstellungen bisher gerade 
keinen übermäßigen Reichtum von Intarsia ge- 
zeigt; in der „Großen Berliner Kunstausstellung 
von 1908" ist das Gemach eines „Kunstfreundes" 
 
Apfelzweig, Einlegearbeit, Mais. Krieger, Paris (K. k. Öst. Museum) 
 
Wandschränkchen mit Einlege- _ __ _ _ _ 
Arbeit aus Ccrtina d'Ampezzo mlt hubschen Einlagen von Wilhelm Kimbel
	        
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