mit allen möglichen
Prunk- und Gebrauchs-
werkzeugen der stei-
rischen Handwerker
vom XVI. bis zur Mit-
te des XIXJahrhun-
derts legte Zeugnis ab,
wie der Handwerker
mit Liebe an seinem
Beruf hing und wie er
diese Mittel zur Aus-
übung seiner Berufs-
tätigkeit durch künst-
lerischen Schmuck
gern zu veredeln
suchte. Diese Halle
barg auch noch die
berühmte spätgo- ,
tische Sakristeitür
aus derStadtpfarr-
undPropsteikirche
in Bruck an der Bowlenterrine „Der Obstbau", entwoilfeäriaizid ausgeführt von August Einspinner
Mur, die mit Recht x
das hervorragendste unserer Zeit erhaltene Meisterwerk steirischer Schmiede-
kunst aus der Mitte des XV. Jahrhunderts genannt werden kann.
Die Ausstattung des Raumes vervollständigten Handwerkswappen-
schilder. Über den drei Bogen des Ausgangs waren in der Mitte die öster-
reichische Kaiserkrone mit weitauslaufenden Strahlen und daneben der
Doppeladler und der steirische Panther angebracht.
Durch ein Hausgärtchen mit einem aus der Wende des XVI. Jahr-
hunderts stammenden reizenden schrniedeeisernen Gittertor gelangte man
über eine vorgebaute, überdachte und von einer schmiedeeisernen Laterne
erleuchtete Stiege in die Zunftstube, welche von dem Verfasser im
Geiste der altsteirischen Stuben aus dem Ende des XVI. Jahrhunderts ent-
worfen und vom Zimmermeister Anton Huber in Graz ausgeführt wurde.
Die Möbel stammten mit Ausnahme des Schreibschrankes, der in die
Vertäfelung einbezogen war, aus dem kulturhistorischen und Kunstgewerbe-
museum in Graz, wo auch das Original des altsteirischen Ofens sich befin-
det, der von Karl Lipps Söhne für diese Stube trefflich nachgebildet ward.
Durch die Fenster erblickte man zwei von Professor Ferdinand Remp
gemalte Altgrazer Stadtbilder, und zwar das innere Paulus-Tor mit dem
gräflich Saurauschen Hause und gegenüber den sogenannten Eselstall
und als zweites Bild den I-Iauptplatz mit dem Rathaus, dem Luegg und
der Herrengasse, an deren unterem Ende das „Eiserne Tor" sich befand.