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Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 8 und 9)

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Gruppe Rhages als Ve- 
ramin und andereFund- 
stätten des nördlichen 
Persiens in Betracht. 
Hier wird der Malgrund 
von der fertig gebrann- 
ten Zinnglasur gebildet, 
auf der dann der Gold- 
lüster durch einen zwei- 
ten, schwächerenBrand 
befestigt ist. Die Zeich- 
nung bevorzugt wieder- 
um figürliche Darstel- 
lungen, bei denen der 
mongolische, breite Ge- 
sichtstypusderGestalten 
und chinesische Deko- 
rationselemente auffal- 
len und beweisen, wie 
die barbarischen, an sich 
kunstlosen Sieger der 
Kultur des unterworfe- 
ngn Landes mehr und Abb. 50. Fayenceteller mit bunter Malerei, Persien, XVI. Jahrhundert 
mehr den Stempel ösb (Kunslgewerbemuseum. Leipzig) 
lich-asiatischer Kunst aufzudrücken vermochten. Ein besonders hervor- 
ragendes Stück dieser Art ist die große tiefe Schale (Nr. 1182) aus dem 
Besitze von Herrn Fritz Gans in Frankfurt am Main (Abb. 47). Friese mit 
sitzenden Figuren, von Schriftborten eingerahmt, bilden die Dekoration. 
Außergewöhnlich goldig ist bei diesem seltenen Stücke der Ton des Lüsters. 
Am anderen Orte habe ich die Entwicklung der persischen Lüsteriiiesen 
zu schildern versucht." Die früheste uns bekannte datierte persische Lüster- 
f-liese stammt aus dem Jahre 1217 n. Chr. Die lüstrierten Fliesen wurden 
als etwas besonders Kostbares nur als-Wandbekleidung in der Innen- 
dekoration verwendet; vor allem in den Moscheen, Medressen, Grab- 
türmen. Es ist wohl nicht daran zu zweifeln, daß man sie auch in der 
Profanarchitektur benutzte, daß man auch die Räume der Paläste mit ihnen 
ausgeschmückt hat; doch haben sich Beispiele davon nicht erhalten, und 
wir sind auf die Wiedergabe derartiger Bauten in der Miniaturmalerei 
angewiesen. Aus den aneinandergereihten achtstrahligen Stemfliesen und 
vierstrahligen Kreuzfliesen wird der Innenraum sockelartig bekleidet, wie es 
das aus dem Imamzadeh Jahja bei Veramin stammende und auf einzelnen 
Stücken datierte (xz62f63 n. Chr.) Fliesenfeld zeigt (Nr. 1282, Abb. 48). Bei 
den Moscheeräumen, in denen sich derartige aus Lüsterfliesen zusammen- 
4' Denkmäler persischer Baukunst, Textband, Berlin xgxo, S. 64-71. 

	        
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