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Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 11)

1667) auch „Ordo rnilitaris". Bei feierlichen 
Gelegenheiten trägt auch jetzt noch der 
Großmeister nebst der roten, weißverbrämten 
Kleidung und ebensolcher Feldbinde ein 
Schwert. 
Der Kreuzherrenorden war von An- 
beginn, gleich den übrigen Ritterorden, ein 
I-Iospitaliterorden zur Pflege der Armen und Abb- 69- Abb. 10- 
Kranken, aber im Laufe der Zeit brachten es ihifßlägfictriiiäzzs  '12? 
die Verhältnisse mit sich, daß die Laienbrüder Deutschen Ordens Deutschen Ordens 
(Fratres conversi) von den Ordenspriestern 
in den Hintergrund gedrängt wurden und die Seelsorge in die erste Linie 
trat, besonders als die Großmeisterwürde mit dem Amt eines Erzbischofs 
von Prag für längere Zeit zusammenliel (x562-1694). 
Der 31. Großmeister, Johann Franz Franchimont von Frankenfeldt 
(1699-1707), erhielt 1701 vom Papste das Recht der Pontil-ikalien, 1709 auch 
der Propst von Pöltenberg in Mähren, der auch Generalvikar des Ordens 
ist und den Großmeister vertritt, wenn dieser bleibend verhindert ist, seines 
Amtes zu walten. 
Außer in Böhmen und Mähren siedelte sich der Orden auch in Schlesien 
an, wo er bereits um 1235 in Breslau nachweisbar ist, wohin er durch Anna, 
eine Schwester der seligen Agnes, die mit Herzog Heinrich II. von Breslau 
vermählt war, verpflanzt wurde und wo der Orden unter einem eigenen 
Meister stand; weiters in Polen, wohin er durch die Verheiratung von Annas 
Kindern mit polnischen Fürsten und Fürstinnen übertragen wurde; ferner 
in Ungarn und schließlich auch in Wien. Mit I-Iofdekret vom 17. Novem- 
ber 1733 war der Orden nach Wien berufen worden. Kaiser Karl VI. 
hatte während der Pest am 
I3. Oktober 1713 ein Gelübde 
getan, vor der Kärntnerstraße 
zu Ehren seines Namens- 
patrons, des heiligen Karl 
Borromäus, eine Kirche zu 
bauen. Die Karlskirche wurde 
1737 konsekriert und am 
3x. Dezember 1738 dem Kreuz-  
herrenorden übergeben.  illi" "um, 
Der einst sehr gut fun- '  wlhll 
dierte und ansehnliche Orden ' m" 
kam durch die I-Iussitenkriege a  . 
und durch die Reformation 7 . .' L  ' 
sehr herab und konnte sich 
nicht mehr so recht erholen; Abb. 7x. Wappen des ritterlichen Kreuzherrencrdens mit dem 
er besitzt heute nur mehr in roten Sterne 
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