nahmfFerner gehört in diese
Gruppe die Karte der Gräfin
Therese Kinsky, gebornen
Prinzessin Auersperg (1735
bis 1800), die eine Partie aus
einem Kinskyschen Park dar-
stellt (Abb. IOO), die der Gräfin
Marie Ernestine Auersperg,
gebornen Prinzessin Schwar-
zenberg, mit der Treppen-
halle eines Schloßgebäudes
(Abb.1o1)und die eines Herrn
Joseph Rosenegger, die eine
Ansicht seines am. rechten
Ufer der Salzach gelegenen Gutes Birgelstein darbietet, beides gleichfalls
Beispiele dafür, daß man es liebte, den Besuchskarten einen persönlichen
Bezug zu geben. Dieses Bestreben kommt auch noch auf der Karte des
schweizerischen Geschäftsträgers Baron Ferdinand Müller zum Ausdruck;
die ideale Gebirgslandschaft, die darauf abgebildet ist, soll wohl an sein
Heimatsland erinnern.
Eine Reihe von landschaftlichen Ansichten läßt sich weder lokalisieren
noch eine persönliche Beziehung zu den Besitzern der Karten heraus-
finden; es sind darunter sehr hübsche, wie die des Malers Joseph (P) Heydeloff
(Abb. 102 - Original[?]radierung um 1790), die der Dame l-Iönigsberg,
Mondlandschaft mit einem Eseltreiber im Vordergrund (Abb. x o3 : Aquatinta in
Braundruck) oder die Waldlandschaft mit steilaufsteigender Straße, die ein
Reiter hinanzieht, auf der Karte eines Giuseppe Albizzi (links im Vordergrund
auf einem Piedestal eine mythologische Gruppe, der Sockel trägt den gesto-
chenen Namen), andere sind wegen ihrer Sonderbarkeit erwähnenswert, so
die der Zeichnerin Josefa Geißenhoff (T1802), wo der Name auf einer schwar-
zen Riesenwolke steht, die
über der Landschaft dräut,
hinter der aber schon mächtig
wieder die Sonnenstrahlen
hervorbrechen, oder die wun-
derlich überladene auf der
Karte der _ Opernsängerin
Thekla Battka, gebornen Pod-
leska (x765-r852); sie zeigt
ein Wasser mit einer Mühle,
am Ufer sind Bäume und
Abb. 65
" Sauer, Goethe in Österreich, II,
p. LXXVII. Don auch die Literatur über
Abb. 67 Reixtenberger.