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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 11)

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Akazie gefertigten 
Bundesladä, eben- 
so die zugehörigen 
Tragstangen, den 
Tisch und den 
Rauchaltar mit dem 
blattförmigen Edel- 
metall verkleiden. 
NochreichereVer- 
goldung nicht nur 
der heiligen Ge- 
räte, sondern des 
ganzen Gebaudes Abb. 5. Ägyptische Schmelzer mit Doppelgebläse um 1450 vor Christi (nach 
W135 der Tempel Prisse d'Avennes). 
Salomos" auf, 
welcher in den Jahren 989 bis 982 vor Christi entstand. Das Blattgold mögen 
die damals schon wegen ihrer vermutlich den Ägyptern entlehnten Metall- 
technik berühmten, mit dem Tempelbau betrauten Phönizier geliefert haben, 
kaum aber die Israeliten. Ein an der Wende des XVII. Jahrhunderts 
erschienenes Werk von WeigeW" neigt zwar dazu, daß „Bazaleel und 
Abisamach den ersten Grund zu diesem künstlichen Handwerk gelegt 
haben", und hundert Jahre später nimmt Jacobsson-l- an, daß die Juden das 
Goldblech unmittelbar auf dem Amboß zu Blattgold ausschmiedeten. Diese 
Technik würde jedoch nur etwa die Verdünnung zugelassen haben, welche 
spätere Epochen der Goldschlägerkunst durch das dem Auswalzen des Zains 
folgende Ausstrecken des zum Bündel gewickelten Bandes auf dem Amboß 
erzielten. 
Die gleiche Herstellungsweise durch die Juden wie Jacobsson nimmt 
Busch-h- an, dessen durch seine zahlreichen sonstigen Belegstellen bemer- 
kenswerte Schilderung der Goldschlägerei ernste, wenn auch unausgespro- 
chene Motive für diese Anschauung voraussetzen läßt. Trotzdem ist es wenig 
wahrscheinlich, daß die Juden selbst die Goldschlägerkunst ausgeübt haben 
sollten, da sie im wesentlichen Ackerwirtschaft, Weinbau und Viehzucht 
betrieben, sodaß ihre Gewerbe nur die täglichen Bedürfnisse befriedigten, wäh- 
rend alles dem Luxus Dienende vom kunstgeübteren Ausland bezogen wurde. 
 
CHINA. 
Aus der alten Kultur der hinter-asiatischen Völker weisen aus der Chou- 
Dynastie (1 162 bis 249 vor Christi) stammende Vasen bereits Tauschierungen 
"' Altes Testament. z. Mosis, 25, Vers u, 24; 3c, Vers 3. 
"t Altes Testament. r. Könige. 6, Vers zu bis 22, 28, 34, 35. 
u" Christoif Weigel, Abbildung der Gemein-Nützlichen Hnuptstände. Regenspurg 1698, Seite 297. 
fjohann Knrl Friedrich jscobssons technologisches Wörterbuch. Fortsetzung, erster Teil von A.-G. 
Berlin und Stettin 1793- Seite 306 H. 
11' Gabriel Christ. Benj. Busch, Handbuch der Erfindungen. Fünfter Teil. Eisenach 1811, Seite 295.
	        
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