festgelegt erscheint. Schon diese kleine, abseits vom großen Leben ausge-
führte Gebäudegruppe zeigt eine fein durchdachte Art. Wie sie eine reiz-
volle Bucht umschließt und überall auf genußreiches Verweilen bedacht ist,
auf den schönenZusammenklang architektonischer Bilder mit landschaftlichen
Reizen, auf strenge Disposition und logischen Aufbau, zeigt höchste Kultur;
daß man von den römischen Bau- und Gartenkünstlern Bedeutenderes zu
berichten hat, ist selbstverständlich. Plinius sagt von seinem Park: „In der
Mitte ist er frei, so daß der Eintretende diesen Teil ganz übersehen kann.
Platanen umgeben ihn rings, diese sind mit Efeu bekleidet, so daß sie unten
von fremdem, oben von eigenem Laube grünen. Der Efeu rankt sich auch
Aus dem Parke von Veitshöchheim (nach Luise Gothein)
von Stamm zu Stamm, je zwei miteinander verbindend. Dazwischen ziehen
sich Buchshecken, die nach außen hin Lorbeer abschließt, der seinen Schatten
mit dem der Platanen vermischt. Der Hippodrom (Park) verläuft geradlinig,
nur an dem äußersten Ende ändert er seine Gestalt zu einem Halbkreis.
Hier ist er von Zypressen umgeben und von dichteren, dunkleren Schatten
bedeckt. Die inneren Kreise (es sind deren nämlich mehrere) liegen der Sonne
ganz offen, und hier, wo die willkommene Sonne sich von dem kühlen
Schatten scheidet, sind Rosen gepHanzt. Auf der andern Seite geht das
Halbrund wieder in gerade Linien über und nicht nur in eine, denn es sind
verschiedene Wege von Buchs eingefaßt. Hier umschließt er eine kleine
Wiese, dort erscheint er selbst in tausend verschiedenen Gestalten. Da-
zwischen Buchstaben, die den Namen des Herrn oder des Künstlers ver-
kündigen. Hier sehen wir ihn als Kegel verschnitten, dort umschließt er