Aus „La Mediterranee"
(Cassel k Comp., London)
nalität und Selbständig-
keit anstreben, aber er
wäre in seiner moder-
nen Entwicklungsform
bald im Aussterben be-
griffen, wenn er nach
Originalität im Sinne der Lithographie oder der Radirung trachten
würde. Seine Originalität kann sich nur darin äussern, dass er sich
auf das beschränkt, was eben nur der Holzschnitt zu leisten vermag.
Dem Holzschneider stellen sich viel grössere technische
Schwierigkeiten entgegen, wie dem Lithographen oder Radirer.
Die Handfertigkeit, deren es bedarf, um einen modernen Holz-
schnitt herzustellen, setzt jahrelange Übung voraus. Der moderne
Maler kann daher wohl nebenher heute Lithograph und morgen
Radirer sein, aber er kann nicht übermorgen Holzschneider werden.
Das ist das grosse Hindernis, das dem Original-Holzschnitt
entgegensteht. Der Xylograph nimmt seinen Entwicklungsgang von
der technischen Seite seiner Kunst, und diese bleibt auch im weiteren
Verlaufe die Grundlage seines Schaffens. Er wird also in den meisten
Fällen an ein künstlerisches Original von fremder Hand gebunden sein.
Anders verhält es sich allerdings mit dem Linienschnitt, dessen
sich die Classiker des Holzschnittes zur Zeit der Renaissance
bedienten, der in japan heute noch ausschliesslich in Übung ist und