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davon einen großen Entwurf, das ausgeführte Bild ist Besitz der kaiserlichen
Gemäldegalerie _ bewundern. Zur soliden Zeichnung und genauen Durch-
bildung der Form gesellt sich in Canons reifer Zeit eine klare, nie schmutzig-
trübe Farbengebung, die warme Töne, ein leuchtendes Goldgelb, ein kräftiges
Hochrot, ein lichtes Weinrot und ein sattes Braun bevorzugt. Dazwischen
dient ein reines
warmes Weiß zur
Erhöhung der
Leuchtkraft. Die
Pinselführung ist
breit und flüssig
mit pastos auf-
gesetzten Lich-
tern. Über der
Ausführung seines
späteren Haupt-
werkes, dem
Deckengemälde
für das Treppen-
haus des natur-
historischen Hof-
museums, ist Ca-
non 1885 gestor-
ben. Die große
Skizze dazu aus
der kaiserlichen
Sammlung - dar-
gestellt ist der
Kreislauf des Le-
bens - ist uns
heute wertvoller
als das von Schü-
lerhandvollendete
Monumental-
Hans Canon, Der trunkene Bacchus gemälde' dessen
Kompositiondurch
das fast quadratische Format in der Breitenentfaltung gehemmt erscheint.
Unter den kleineren Gemälden fällt ein trunkener Bacchus auf, der eben
nach übermäßigem Weingenuß mit schweren schlaffen Gliedern zurück-
gesunken ist. Das ungeheuer lebendige warme Inkarnat wird gehoben
durch das leuchtend rote Tuch über den Lenden, das in dem grünen
Flaschenkürbis sein farbiges Korrelat findet; braune Felsen und grauer
Himmel schließen das Bild nach rückwärts ab. Von zwei kleinen Bildskizzen
ist die eine zu einem unvollendeten Fischmarkt von reichster Farbigkeit,