MAK

Volltext: Monatszeitschrift XXI (1918 / Heft 3 und 4)

er.) 
Kompromiß geschlosssen zu sein, aber doch der Weg zu dem Neuen und 
Richtigen gewiesen. Wo dem Museumsleiter nicht wirklich alte Räume zur 
Verfügung stehen, wie das zum Beispiel der sehr glückliche Ausnahmefall 
in Lübeck ist, da sollte er ruhig auf diesen Vorteil verzichten und sollte sich 
vom Architekten moderne Räume schaffen lassen, modern sowohl in ihrer 
Gesamtanlage (was auch schon an dem Außenbau deutlich werden müßte) 
wie in den Einzelformen, und müßte nur dafür sorgen, daß der Grundton 
jedes Raumes, seine 
Gesamtstimmung ein- 
heitlich ist und seinem 
Inhalt entspricht. Auch 
diese Forderung ist in 
manchen Räumen des 
Märkischen Museums 
schon erfüllt, sehr glück- 
lich zum Beispiel in 
dem Raume (Abb. 4), 
der die Innungssachen 
enthält. Hier ist mit 
der Verwendung ein- 
facher, ziemlich hoch 
geführter Holztäfelung 
in modernen Formen, 
nur durch die richtige 
Anlage der Raumform 
mit Fensternischen und 
einer durch den ganzen 
Raum geführten Tafel 
eine ebenso würdige 
wie festliche Stimmung 
erzeugt, wie sie all 
diesem Prunkgerät al- 
ter Innungsfeste ent- 
spricht. Auch für die 
prähistorische Abteilung (Abb. 5) hat man mit der strengen Wölbung der 
Kellerräume den richtigen Grundton gefunden. Leichter war die Aufgabe zu 
lösen, wenn man für die Anlage der Räume altes Material verwenden konnte. 
So wurde der Raum des Porzellans (Abb. 6) mit einer köstlichen Wand- 
dekoration, Gemälden aus dem Gesellschaftsleben in typischem Berliner 
Rokoko, ausgestattet, so wurde ein Biedermeierzimmer (Abb. 7) eingerichtet, 
das eine Hauptepoche Berliner Kultur sogleich vor uns lebendig werden 
läßtf auch wurde, zur Veranschaulichung der bäuerlichen Kultur der Mark, 
 
Abb. xo. Das Märkische Museum zu Berlin. Glaspokal von H. jäger, Berlin, 
urn x7oo 
"' Näheres über dieses Zimmer berichtet die (eine Studie von dem Leiter des Museums, Professor Pninwer, 
in „Westermanns Monalshefxen", Jahrgang 62.
	        
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