der Spille in zwei Reihen je vier tanzende Männlein
in Türchau. Die Form eines Schiffes hat ein Hänge-
leuchter von 1731 in Neustadt bei Pirna. In Spitz-
kunnersdorf bemerkt man Männerköpfe mit Delphin-
schweif an den unteren Tüllen; in der St. Moritz-
kirche zu Zwickau steht oben auf der Spille ein Knabe
mit Schild und Fackel. Wiederholt kommt die Figur
eines wilden Mannes vor, so in der Zwickauer
Marienkirche und in Weißenborn bei Zwickau. Auch
die Kirche in Waltersdorf bewahrt einen Hänge-
leuchter mit einem behaarten Mann an der Spitze,
der in der Rechten ein Schwert hält und inder
Linken ein Schild, auf dem steht: 1576 MH, daneben
eine einem Fraktur-X ähnelnde Hausmarke und
darunter ganz klein die ligierten Buchstaben M W
und drei Punkte.
Bei näherem Studium dürften sich, sollte man
meinen, an Kronleuchtern auch sonst Marken fest-
stellen lassen. Ein prinzipielles Fehlen von Bezeich-
nungen gerade der Hauptstücke des Handwerks
Abb-ÖY-Kas?" deälüfjdwmls müßte um so mehr befremden, als aus den gä 45
d"Rfgjähf,'jf,fe"gffj,jf"g' und 47 der Rotschmiedeordnung hervorgeht, daß
das Gesetz in diesem Gewerbszweig den Material-
betrug besonders scharf ahndete, zu dessen Bekämpfung doch wohl nicht nur
bei den Gewichtmachern der Eichzwang ein- i
geführt war: '
„Zum fünf undvierzigsten soll kein meister
bey Verlust seiner redlichkeit und straff des
falsch, weder in die Pfeiffen oder Röhren an
den Dischleuchtern und anderer dergleichen
arbeit, so man nach dem gewicht verkaufft,
ainig Pley, noch ainige andere schwere
materia, alsz Eisen, Spießglaß und dergleichen
gießen, noch die runden messen Kugeln an
den hangenden Leuchtern mit Sandt füllen,
sondern denselben ganz herausthun, damit
also ein meister neben dem andern verkauffen
und bestehen, ein ieder Mann mit der arbeit
gewahret, und gemeiner Statt so wol hand-
werck in gemein, kein böser name zugezogen
werde."
„Zum siebenundvierzigsten sollen mit
weniger und bey ebenmessiger Straf der 5 Gul-
_ _ Abb.68.Zzpfe , t um a XVI. .11 -
den, die Former zu dem betrug mit den Kugel- hunderts (ßäijjw, sfadfjmumj r