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Baden, in den ]ahren
1644 bis 1646 schu-
fenfk Der Altar be-
hält im allgemeinen
den nachgotischen
Aufbau bei, wie wir
ihn vom Mondseer
Altar kennen, aber
die Säulen und Po-
stamente, die Ge-
bälke und Giebel
sind, im Gegensatz
zu Mondsee durch
eine überreiche De-
koration in ihren
tektonischen Funk-
tionen verhüllt. Das
I-Iinaufwachsen die-
ses Altars erscheint
nicht so sehr natür-
lichen Kräften, den
tragenden Säulen
und den lastenden
Balken, zu entsprin-
gen, als vielmehr von
geheimen, unsicht-
baren Kräften aus-
zugehen. In der Fort-
setzung wird die De-
koration der Altäre
und des sonstigen
Rahmens bildlicher
Werke immer rei-
cher, phantastisch
bewegter; immer
deutlicher wird das
Streben, an Stelle
natürlicher materiel-
ler Kräfte das Wir-
ken geheimnisvoller _
antimaterieller Kräfte vorzutäuschen. jeder der heimischen Meister findet
neue Formen und Arten, um den mystischen Bewegungsdrang und damit
Abb. 2. Hohenfurt, Stiftskirche, Hochaltar
" Ilg und List, „Altäre und andere kirchliche Einrichtungsstücke in Österreich", Wien xgoz, x. Ergänzungs-
band, Text zu Nr. 71 73.