Abb. 33. Antiker Löwe von den
Mauern Konias
Gestalten an dem Tore
von Konia übernommen
worden sein. Die Ab-
bildung 36 zeigt aber,
wie auch hier bereits die
Wandlung im türkischen
Geiste vollzogen ist: Nur
in einzelnen Gewand-
falten, in den flatternden
Zöpfen und zum Teil
in den Flügeln wirkt
der lineare Schwung
nach, im übrigen sind
aber die Gestalten in ein
eigenartiges winkeliges
Schema gepreßt, wie es
besonders in derStellung
der Beine zum Ausdruck
kommt. Als besonders
bezeichnend muß die
Abb. 34. Seldschukischer Löwe vom
Schloßturm in Kenia
Ornamentik der Kronen erscheinen, die fast genau die Muster der Sarnarra-
und Tulunidenornamentik wiederholt. Darin kommt ein bemerkenswertes
unverändertes Festhalten an überlieferten Formen zur Geltung, das über
Jahrhunderte wirkt (vgl. auch Abb. 26) und den Anschein erweckt, als
würde mit jedem neuen Aufleben türkischen Geistes der alte Formenschatz
neu erstehen. Ist durch dieses konservative Festhalten an den uralten
Formen, das bis zur modernen Basarware festzustellen ist, das Bewahren
des ursprünglichen türkischen Volkscharakters wie kaum irgendwo zu er-
kennen, so läßt die Herleitung des figürlichen Gesamtmotives deutlich jene
lebendige Quelle erkennen, aus der die Darstellung in den Bereich der
islamischen Kunst
eindringt, eine
Quelle, neben der
die wenigen Reste
antiker Kultur
kaum in Betracht
kommen.
Sosmmxscnes.
MitdemNach-
dringen der Mon-
golen wurden die
Türken abermals
noch weiter gegen
Abb. 35. Drachenrelief am Taljsmantor in Bagdad