Abb. 32. Vom Portial der großen Moschee in Diwrigi
Persiens, wo das Einströmen der östlichen Elemente gleich zum Beginn
deutlich wird. Die Seldschuken sind es, die das Figürliche im Islam auch
plastisch gestalten. In dem Talismantor in Bagdad (1221) kündet sich bereits
diese Rolle der Seldschuken noch unter den Abbasiden an. Die beiden in den
Torzwickeln gegebenen Drachen (Abb. 35), die eine legendäre Gestalt in
die Mitte nehmen - die Darstellung beruht auf alten indisch-chinesischen
Vorstellungeni -, sind hier noch in stark ostasiatischen Formen gehalten,
während eine entsprechende Darstellung auf dem Torturm der Zitadelle von
Aleppo" bereits die weniger phantastische, auf Vereinfachung ausgehende
Formkraft der Türken erkennen läßt. In Kleinasien selbst zeigt das Stadttor
von Konia an gleicher Stelle zwei gegeneinanderstrebende geflügelte Genien,
deren einen ich (Abb. 36) wiedergebe. Auch diese Gestalten gehören zum
alten Bestande ostasiatischer und zentralasiatischer Kunst. Abbildung 37
gibt ein Beispiel aus Idikutschari,'""""" dem der ganze flatternde Linienschwung
und die weiche Rhythmik des Chinesischen eigen ist. Von solchen Vorbildern
dieser seit alters von Türken bewohnten östlichen Gebiete mögen auch die
" Vgl. H. Glück, „Die beiden ,sasanidischen' Drachenreliefs (Grundlagen zur seldschukischen
Skulptur)", „Publikationen der kaiserlich osmanischen Museen", IV, Seite 3x ff.
"' G. L. Ball, „Amurath to Arnurath" (London 19:1), Fig. 13.
"n Siehe Grilnwedel, Abhandlungen der königlich Bayrischen Akndemie der Wissenschaften, I. Hasse.
XXIV, Abt. x, Fig. 50.