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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVI (1881 / 191)

BEILAGE 
zu 
Nr. 191 der „Mittheilungen des k.k. Oesterr. Museums". 
scheinen auch drei andere Ofenkacheln (Nr. 11) des 16. Jahrhunderts 
hinzuweisen, sie entsprechen einer Reihe ganz ähnlicher im gennan. 
Museum, sind grün glasirt, stellenweise vergoldet, und zeigen perspecti- 
vische Ansichten von Innenräumen in Relief. Ein vollständiger Tiroler- 
Ofen aus dem 17. Jahrhundert aus grünen, schwarz ornamentirten Kacheln 
befindet sich im Saale Nr. 1. , 
Als Zeugen einer hochentwickelten Töpferkunst in Oberösterreich 
sind mehrere Stücke aus Vöcklabruck von besonderem Werthe. Es ist 
dies das Bekrönungsstiick eines Ofens (Nr. 6) mit dem Wappen der ge- 
nannten Stadt und der Inschrift: nVöcklapruck 154611, dann zwei bunt- 
glasirte Eckkacheln mit Knaben, die einen Blumenkorb tragen (Nr. 8), 
ferner eine bemalte Fayencetafel mit der Himmelskönigin (Nr. 7), von 
16 Medaillous in Relief umrahmt, und endlich eine Fayencetafel (Nr. 9), 
ein Aushängeschild des Schneidergewerkes, braun glasirt, und darauf in 
Relief auf jeder Seite eine uiTene Scheere, daneben ein Mann und eine 
Frau mit der Inschrift: wJ. S. 160511. - Eine Wiener Arbeit aus dem 
17. Jahrhundert ist das Relief aus glasirtem Thon (Schr. 1 [aussen] Nr. 10), 
das heil. Abendmahl darstellend. Ebenso muss eine Reihe von bunt gla- 
sirten Relieffiguren, die 12 Apostel darstellend, als solche angesehen 
werden. Diese Figuren stammen von einem Wiener Hause des Hans 
Marckthl, und werden von Camesina 5) dem 15. Jahrhundert zugeschrieben, 
dürften jedoch viel jünger sein. - Eine Anzahl weiterer unter zehn Num- 
mern vereinigter Ofenkacheln sind den angeführten gegenüber von gerin- 
gerem Belange. Dagegen haben wir auf eine kleine Anzahl von Ofen- 
modellen in Schrank 11 hinzuweisen. Nr. 19, 20 und 21 sind deutsche 
Arbeiten aus dem 16. Jahrhundert, Nr. 29 gehört dem 17. Jahrhundert 
an, und Nr. 5 ist eine österreichische Arbeit des 17. Jahrhunderts. 
Bezüglich der Entwicklung des Hafnerhandwerkes in der Schweiz 
sind wir, soweit es den Ofenbau betrifft, durch die bereits erwähnten 
Monographien Lübke's und l-Iafnefs besser nrientirt. - Da wir im Ver- 
laufe unserer Ausführungen erst bei Besprechung der modernen Erzeug- 
nisse das Gebiet der Schweiz wieder betreten, wollen wir die wenigen 
älteren Schweizer Arbeiten unserer Sammlung hier vollständig besprechen, 
ohne auf das Ende der Renaissance Rücksicht zu nehmen. Es sind in 
der Schweiz nur wenige Oefen aus dem 16. Jahrhundert erhalten. Ein 
Gypsabguss eines Ofens aus Winterthur unter den Arkaden des Hofraumes 
5) Miuheil. des Altenhums-Vereins, VllL 
Vlll. 8d. X881. 
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