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Um das Wohl ihrer Mitglieder für Unfälle durch Krankheit oder
Invalidität besorgt, gab sie der Krankencasse bis Herbst 1880 die doppelten
Beiträge jener, bis ein Fonds von über 3000 fl. ö. W. in Verbindung mit
den fortgesetzten Einzahlungen des Personals die Erfüllung der Verbind-
lichkeiten sicherte und daher die Zahlungen der Gesellschaft der Unter-
stützungscasse zugewiesen werden konnten, woraus sich, so Gott hilft und
die finanziellen Verhältnisse sich wieder bessern, ein Pensionsfond bilden
wird, der alten, treuen Arbeitern die schwersten Sorgen für ein verdienst-
bares oder verdienstarmes Alter abnimmt.
Im Interesse dieses Fonds, dessen volle Actualität die Theilhaber des
Geschäftes mit großen Opfern anstreben und dem sie namentlich letztes
Jahr bedeutende Summen zugewiesen, muss man ihm das allerbeste mate-
rielle Gedeihen von Herzen wünschen.
Verwirklichen sich diese edelsten Intentionen christlicher Humanität,
wovon die Besitzer der Tiroler Glasmalerei so ernst durchdrungen sind,
dann darf sich Jeder doppelt gratuliren, Mitglied einer Anstalt zu sein,
die in Allem die Verwirklichung der Ideale beharrlich und kräftig anstrebt.
Es erübrigt noch, der Veränderungen zu erwähnen, welche K88! im
Personalstande der Gesellschaft?eingetreten.
Der seit Gründung der Tiroler Glasmalerei daran betheiligte Historien-
maler Georg Mader, der zahlreiche Cartons dafür geliefert und nach Er-
holung vom ersten Schlaganfall lo. Jänner 1880 als Corrector bei den
Glasmalern des tiguralen Faches fungirte, erlag 3x. Mai 188i einem zweiten
Nervenschlage in Wildbad Gastein, wo er Heilung suchte. Die letzte Ehre,
welche Collegen und Arbeiter dem liebenswürdigsten Künstler erwiesen,
gestaltete sich zu einer erhebenden Feier, wie sie nur größte Verehrung
und tieftrauernde Liebe schaden kann.
Der Diöcesan-Architekt Josef v. Stadl, ebenfalls Mitbegründer der
Anstalt, schied im Herbst desselben Jahres aus dem Gesellschaftsverbande,
um einem Mitgliede tles Hauses Pustet aus Regensburg Platz zu machen,
das durch seine Filialen in Amerika für eine lebhafte Geschäftsentwicklung
über den Ocean" Sorge tragen will, worin es wie in allen so wunderbar
gesegneten Unternehmen der Tiroler Glasmalerei Gottes Hilfe begleiten wird.
Von den alten Gesellschaftern verbleiben noch die Gründer des Hauses,
Albert Neuhanser, dessen Vater Alois Anton, welche die Buchführung be-
sorgen, Ersterer zugleich in Abwesenheit des Directors die Geschäfte leitet,
und dieser, Dr. Albert Jele.
So schließen wir den Bericht, befriedigt von großen Erfolgen reicher,
ernster Arbeit, wozu der liebe Gott so viel Glück und Segen gegeben, ver-
trauend in eine ebenso schöne Zukunft, um nach Ablauf eines neuen
Lustrums wieder recht Erfreuliches zu melden von der Tiroler Glasmalerei,
da man zählt ihr flnfundzwanzigstes Jahr.