dem Gebiete der Photographie das Anerkennungs-Diplom des Oesterr.
Museums verliehen.
(Handfertigkeits-Unterrioht.) Die Frage der Förderung des
Handfertigkeits-Unterrichtes in Oesterreich, speciell in Wien, ist in Fluss
gekommen. Am t7. Februar hat im Oesterr. Museum unter dem Vorsitze
des Directors v. Eitelherger eine Conferenz stattgefunden, bei welcher
diejenigen Maßnahmen erörtert wurden, welche vorerst zur Förderung
dieser Angelegenheit dringend nöthig sind. -Zu dieser Conferenz waren
Vertreter des Unterrichtsministeriums, der Statthalterei, des Curatoriums
und des Gemeinderathes, sowie einige Schulmänner eingeladen. Anwesend
waren unter Anderen: Reicbsraths-Abgeordneter v. Chlumecky, Architekt
Sitte, Director der Staats-Gewerbeschule, Statthaltereirath Dr. Wolf, die
Gemeinderäthe Rieß und Prof. Gugler, Director Merz. Beschlossen wurde:
Anbahnung eines Einvernehmens mit dem zur Förderung des Handfertig-
keitsaUnterrichtes in Wien bereits bestehenden Vereine in Oesterreich;
Veranstaltung von Vorträgen über diese Frage am Oesterr. Museum und
von geeigneten Publicationen; vorläufige Beschränkung der Action auf
Wien und hier speciell auf die Bürgerschulen. Vor Allem wurde die
Nothwendigkeit eines Freicurses zur Heranbildung von Lehrern für den
Handfertigkeits-Unterricht betont. Vorerst werden zwei öffentliche Vor!
träge im Oesterr. Museum abgehalten, von denen der erste den historisch-
didaktischen, der zweite den gewerblichen, speciell kunstgewerblichen Theil
erörtern wird. Die Versammlung sprach Hofrath Eitelherger den Dank
für die Anregung dieser wichtigen und eminent zeitgemäßen Frage aus.
Bei diesem Anlasse theilen wir mit, dass am 15. April (Osterdienstag) in
Osnabrück ein Handfertigkeitstag für das ganze Deutsche Reich abgehalten
werden wird, zu welchem aus Oesterreich Hofrath v. Eitelberger und
Director Sehwab berufen sind. Auch in Frankreich wird die Frage des
Handfertigkeits-Unterrichtes erörtert und hat Minister Jules Ferry bei
Gelegenheit der feierlichen Grundsteinlegung zur nationalen Schule für
höhere Volksbildung und den Arbeitsunterricht in Vierzon eine Rede über
die Bedeutung des Handfertigkcits-Unterrichtes gehalten.
(Das Starhemberg-Denkmal.) Unter dem Präsidium des Fürst- Erzbischofs
Ganglbau er constituirte sich am 28. Februar Nachmittags im Sitzungssaale des Oesterr.
Museums der -Verein zur Errichtung eines StarhembergßDenkmals im Stephansdomeu
Es hatte sich zu der Sitzung eine große Anzahl distinguirter Persönlichkeiten eingefun-
den, darunter der 85iahrigc Fürst Schwarzenberg als Vice-Präsident, Prinz Hohenlohe,
Fürst Starhemberg, Fürst Metternich, FML. Freiherr v. Sacken, Weihbischof Angerer,
Graf Traun, Baron Helfert. der Prälat von Lilienfeld, Hofrath v. Eitelberger, Hofrath Birk,
Dombaumeister Schmidt, Dompropst Marschall, Reichsraths-Abgeordneter Dumba, Prälat
Dr. Hauswirth u. A. Fürst-Erzbischof Ganglbauer eröffnete den Anwesenden, dass außer
dem Vice-Präsidenten Fürsten Schwarzenberg in das Präsidium berufen seien die
Herren Dr. Hauswirth, Pralat von den Schotten: Baron Hye und Bürgermeister
Eduard Uhl. Director Johann Newald referirte sodann über die Entstehung des Pro-
iectes zur Errichtung eines Starhemberg-Denkmals und seine Forderung bis jetzt. Am
2x. März 188i wurde seitens des Cultusministeriums eine Concurrenz ausgeschrieben zu
Entwürfen des Denkmals, und von dem eingesetzten Preisgericht am 26. April 1383 der
Entwurf des Professors Helmer einstimmig mit dern ersten Preise gekrönt Dieser Ent-
wurf gelangt nun auch zur Ausführung In der Thurmhalle zu St. Stephan.- Baron Hye,
der das Prasidium übernommen hatte, forderte nach dem Referate zu "einem Dankesvotum
auf für die hervorragendsten Förderer des Denltmalprojectes, für den Cu lusminister
Baron Conrad und für den Fürst-Erzbischof. Die Versammlung erhob sich von den
Sitzen. FML. Baron Sacken sprach als Vertreter des Reichs-Kriegsministeriums seine
vollste Sympathie für das Project aus, glaubt aber als Mann und Soldat seine Meinung
auch dahin äußern zu sollen, dass das Denkmal Starhembergs statt in den Stephansdom
in den schönsten aller Dome, in den von Gott gebauten Dnm gehore, unter
Gottes freien Himmel. lm Stephansdome werde das Denkmal bald vergessen sein,
draußen, wo sich am Burgravelin die heißesten Kämpfe zwischen Belagerten und Bela-