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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe V (1870 / 55)

"jß- MITTHEILUNGEN WIE"- 
Fünfter Jahrgang. 15. Apql 1870. 
k. k. österr. Museums für Kunst ä Industrie. 
(Monatschrift für Kunst 81. Kunstgewerbe.) 
(Am 15. einen jeden Monats erscheint eine Nummer. - Abannemeutspreis per Jahr 3 ü. ö.W. 
Bedanken: Brum Bnohor. Expedition von C. Geroldä Sohn. Mm nbounirt im Museum, 
bei Gerold k Comp., durch die Postuutalmn, sowie durch Alle Bueh- und Kunsthnmilungen.) 
lnh 11:: m. kunngeverblidza Auulnlluug a. Ounrr. lluuuml m mm 1m. - Uaber an heutigen 
Gugmdm van lnhuu-beil und Cupiul. - Vurbilderummlung m Arohhekwr und Kuullgewerhe 
n. Weimlr. _ Vorlesungen im Iuuun. - Stuudan-Elnthalluug m a" Kulnlgewerbesnhule m 
Sommerumeeter m10. - Bldwr-llavm. - xmnm Mißheilulqln. - Inurltn. 
_ Bellugl: Jlhrubulehl du Ouhrr. llulluml für 1869. 
Die kunstgewerbliche Ausstellung des Oesterreichischen 
Museums im Jahre 1871. 
Die Ausstellung der österreichischen Kunstgewerbe, mit welcher des 
im Bau begriffene neue Museum im Jahre 1871 feierlich eröffnet werden 
soll, beschäftigt die leitenden Kreise des Museums in diesem Augenblicke 
in nicht gewöhnlichem Grade, und wir würden von unseren Gewohnhei- 
ten abweichen, wenn wir nicht unseren Lesern über die Vorgänge im 
Museum, so weit sie diese Ausstellung betreifen, Bericht erstatten würden. 
Schon gegenwärtig zeigt es sich, wie gut es war, eine Ausstellung ähn- 
licher Art zur Eröffnungsfeier des neuen Baues zu wählen. Es lag sehr 
nahe, entweder mit einer Schulausstellung oder einem kunstarchäologi- 
schen Musee retrospectif die Thätigkeit im neuen Museum zu beginnen. 
Man hat bei diesem Anlasse der vaterländischen Kunstindustrie die Ehre 
des Vortrittes gelassen, und wir glauben, dass man recht gethan 
haben wird. _ 
Eine Anstalt wie das Oesterreichische Museum hat die Aufgabe, 
zwischen Gegenwart und Vergangenheit zu vermitteln , die unwandelba- 
ren Gesetze der Kunst jenen Kreisen, welche m häufig geneigt, oft ge- 
nöthigt sind , den wandelberen Launen der Mode zu folgen , näher zu 
rücken , den Muth derjenigen Kunstindustriellen zu heben , welche neue 
Wege betreten, Besseres anstreben, und sich nicht blos darin gefallen, 
am geschicktesten oder am schnellsten die Franzosen oder andere Cul- 
turvölker geistig zu bestehlen. Das Museum würde zu einem Modelager 
moderner Erzeugnisse herabsinken, wenn es der Kunst und der Kunst- 
industrie der Jahrtausende gegenüber gleichgiltig bleiben wollte , es 
würde andererseits zu einer Liebbabereianstalt für archäologische Dilet- 
tanten und kunsthistorische Kleingeister zusammenschrumpfen, wenn es 
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