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Meister Berlram von München. Besuch des Engels in Nzlzarelh.
bild von dem Altar des ehemaligen Benediktincrinncnklosters B
hude, um 1370. (jetzt Kunslhalle, Hamburg).
höheren Grades von Gelehrsamkeit. um die ihnen zugrunde lie-
genden Quellen aus den syrischen, arabischen, griechischen oder
lateinischen LIraufzeicbnungcn übersetzen und nacbdichlen zu
können, oder ihren Inhalt aus eigener Konzeption neu zu for-
mulieren.
Die bekannten deutschen Marienleben des Wcrnber vom Tegern-
see (um 1172), Wernhers des Schweizers (Mitte 14. }h.), Phi-
lips des Kartäusers (um 1316), das Grazer Marienleben (1. H.
13. ]h.), des Konrad von Fußesbrunn (um 1210) und Walthers
von Rheinau (Ende 13. Anf. 14. jh.) gehen in genauer AnlehA
nung auf die Inhalte der sogen. „Pseudoevangelisten" des jaco-
bus (gricch. Mitte 2. ]h.), des Thomas (griechische, lateinische
und syrische Abschriften Mitte 2. jh. bekannt), des Matthäus
(Mitte 5. jh.) und anderer apokrypher Schriften zurück. Bereits
in den ersten christlichen Jahrhunderten wurden einige der
Schriften. deren Inhalte bis dahin bekannt und außerordentlich
verbreitet waren. durch päpstliches Dekret als unecht erklärt und
aus dem Zyklus der Evangelien, die Anspruch auf historische
Wabrheitstreue erheben dürfen, ausgeschieden. Trotz dieser Ver-
bannung ins Reich der Legende muß ihr Inhalt neben dem der
vier Evangelien der Bibel und der Apokalypse dennoch das reli-
giüse Denken weitgehend erfüllt haben, und sogar bis in unsere
Tage sind die Themen des apokryphen Erzählungskreiscs le-
bendig geblieben. Zahlreiche Erzähler und Darsteller haben aus
diesen Quellen geschöpft.
Unter den beiden genannten Beschäftigungen Marias hat in der
darstellenden Kunst das Beten und Lesen im Psaltcrium allmäh-
lich den Vorrang vor dem Handwerk bekommen. Offenbar ging
der Sinn für die verborgene Wichtigkeit des Handwerks langsam
verloren, und so sind Bilder der betenden jungfrau ungleich
figer als diejenigen, auf denen sie an einer Handarbeit täti
sehen ist. Einige wenige zeigen sie beim Handarbeiten, das
geschlagene Gebetbuch oder einige Psalterien neben sich.
Die Handarbeit ist in Dichtung und Darstellung stets Ausd
des züchtigen Fleißes der Jungfrau Maria als Kind und als 'l
peljungfrau, in der Zeit ihres Verlöbnisscs mit Joseph, wäh
der Monate der Erwartung und als Mutter. Sie dokumer
außerdem Marias Geschicklichkeit und Klugheit,
der sie sich bereits als kleines Kind vor erwachsenen Frauen
jungfrauer. auszeichnete. Hiiuslichkeit, in sieh ruhendes Wi
Zurückgezogenheit von allem Äußerlichen - solche Eigensi
ten werden liebevoll und ehrfürchtig in diesen Bildern den
richten der alten Erzähler naehgezeiehnet.
Die apokryphen Evangelien berichten, daß Maria schon als _
junges Kind allen anderen Mädchen und Frauen an Erfindl.
gabe bei schönen Handarbeiten und in deren Ausführung i
legen war.
Nach dem Rate der Hohenpriester wurde Maria als sieber
riges Mägdlein zum Dienst im Tempel mit anderen jungfr
aufgenommen. lhre und ihrer Gefährtinnen (Rahel, Rebi
Sephora, Abigea und Susanna) Aufgabe war es, alle Pontif
gewänder, Tempeldecken und -tücher zu pflegen, sowie r
reiche Stoffe herzustellen und zu verarbeiten. Um die gering
und die edleren, beliebteren Arbeiten gerecht zu verteilen, p
ten die Jungfrauen das Los entscheiden zu bissen. Maria zoi
desmal das sogenannte „Königinnenlof, wodurch ihr stets
allerschwersten und allerschönsten Aufgaben zuteil wurden"
Wirken, Weben und Sticken mit Gold- und Silberfäden. S