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Volltext: Alte und Moderne Kunst III (1958 / Heft 5)

 
Konfektschale aus dem Rie- 
sengebirge mit geschnittenem 
Roeailledelcor und vergolde- 
tem Mundrnnd; um 1750. 
Österreichisches Museum für 
angewandte Kunst. 
diese Art des Glasdekors auf und fand dafür sowohl in Italien 
als auch nördlich der Alpen ein reiches Absatzgebiet. Die Be- 
liebtheit dieser buntbemalten Gläser veranlaßte schon im 
16. Jahrhundert viele Gegenden in den Alpen und auch weiter 
nördlich an der Erzeugung teilzunehmen. Trinkgcläße und Fla- 
schen mit Emaildekor wurden bald in großen Mengen hergestellt. 
Mit religiösen Themen und Wappen hat es begonnen; der The- 
menkreis nahm immer mehr zu; die großen Trinkhumpen, meist 
Stammtisehgefäße für etliche Liter Inhalt, zeigen uns jagddrtr- 
Stellungen, die Lebensalter, die Apostel, die Churiürsten und 
als besonders beliebtes Thema den Reichsadler mit den Quztter- 
nionenwappen. je größer die Gefäße, um so derber wurde die 
Emztilmalerei. Bei stetig absinkender Qualität hält sich diese Art 
des Emaildekors noch viele Generationen. 
Eine Ausnahme bildet im 17. Jahrhundert Nürnberg, wo eine 
ganze Reihe von namentlich bekannten Künstlern, sei es in 
Sehwarzlot, sei es in bunten Emailfarben die zierlieheren unter 
den süddeutschen Glasgefäßen mit feiner Miniaturmalerei ver- 
Flasehe aus dem Riesengebirge 
mit Emaildekor in Weiß und Pur- 
pur, um 1760. Österreichisches 
Museum für angewandte Kunst. 
zierte. Ein reizendes Zwischenspiel von leider nicht allzu- 
langer Dauer. 
Eine zweite Ausnahme waren die Gläser aus den Glashütten des 
Riesengebirgcs, die in der ersten Hälfte des 1B. Jahrhunderts 
mit einem Dekor in Schwarzlot und Gold verziert wurden. Meist 
sind es jagddarstellungen und Chinoiserien, umrahmt von dem 
ornztmentalen Dekor des Laub- und Bztndelwerks. Die Wiener 
Glas aus dem Ricsengchivgc mit 
blnuw m Enmildckor, um 1700. 
Oslcrruchischcs Museum lür ange- 
wnndKc Kunst. 
 
Glas aus dem Riesengebirge mit 
buntem Emaildekor, um 1760. Oster- 
reichisches Museum für angewandte 
 
schcs Muscunx für 
Kunst. 
 
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