sein frühestes radiertes Werk sein könntell). Es ist im übrigen fast
iusschließlich mit der kalten Nadel geschaffen.
Die Kopie nach der Auferstehung Christi, die Mariette, Bartsch und
Copertini für das Original hieltenll), besitzt nichts von dem Licht-
zauber des echten Blattes. Es fehlt die Sensibilität des Strichs und alles
wirkt mechanischer und härter. Kleine Unterschiede vor allem im
Gras auf der Sarkophagwand lassen die beiden Exemplare leicht aus-
einanderhalten.
Die geringere Qualität solcher täuschender Kopien, die er allein kannte,
führte Copertini dazu, die Blätter mit dem „Kleinen Hirten" (Abb. 2)
und dem „Knaben mit den beiden Alten" I3) (Abb. 3), die schon durch
das Thema bezaubern, dem Meister abzuschreiben, da er Parmigianino
die Schwächen in der Wiedergabe der Plastik der Körper, des Raums
und der Atmosphäre, der in den Kopien jeder Duft mangelt, nicht
zutrauen konnte. Der „Kleine Hirte" (Abb. 2) steht stilistisch der
Auferstehung noch außerordentlich nahe und zeigt die gleichen
stecherischen, lang durchlaufenden Schralfen und die gleiche räumliche
Tiefe und lockere Komposition sowie die gleiche tänzerische Leichtig-
keit in der Bewegung der zarten Figur. Auch Bartsch und vor ihm
Mariette unterlagen hier wieder der Täuschung durch die Kopie,
denn das Original kam erst 1838 durch die Versteigerung der Sammlung
des großen Graphikkenners Robert-Dumesnil in die Albertina. im
Falle des „Knaben mit den beiden Alten" (Abb.3) kannte er das
Original, das sich in der Sammlung des Grafen Fries befand jedoch
leider bei deren Versteiwerunu nicht in die Albertina gelangte. aber