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Volltext: Alte und Moderne Kunst VIII (1963 / Heft 68)

sein frühestes radiertes Werk sein könntell). Es ist im übrigen fast 
iusschließlich mit der kalten Nadel geschaffen. 
Die Kopie nach der Auferstehung Christi, die Mariette, Bartsch und 
Copertini für das Original hieltenll), besitzt nichts von dem Licht- 
zauber des echten Blattes. Es fehlt die Sensibilität des Strichs und alles 
wirkt mechanischer und härter. Kleine Unterschiede vor allem im 
Gras auf der Sarkophagwand lassen die beiden Exemplare leicht aus- 
einanderhalten. 
Die geringere Qualität solcher täuschender Kopien, die er allein kannte, 
führte Copertini dazu, die Blätter mit dem „Kleinen Hirten" (Abb. 2) 
und dem „Knaben mit den beiden Alten" I3) (Abb. 3), die schon durch 
das Thema bezaubern, dem Meister abzuschreiben, da er Parmigianino 
die Schwächen in der Wiedergabe der Plastik der Körper, des Raums 
und der Atmosphäre, der in den Kopien jeder Duft mangelt, nicht 
zutrauen konnte. Der „Kleine Hirte" (Abb. 2) steht stilistisch der 
Auferstehung noch außerordentlich nahe und zeigt die gleichen 
stecherischen, lang durchlaufenden Schralfen und die gleiche räumliche 
Tiefe und lockere Komposition sowie die gleiche tänzerische Leichtig- 
keit in der Bewegung der zarten Figur. Auch Bartsch und vor ihm 
Mariette unterlagen hier wieder der Täuschung durch die Kopie, 
denn das Original kam erst 1838 durch die Versteigerung der Sammlung 
des großen Graphikkenners Robert-Dumesnil in die Albertina. im 
Falle des „Knaben mit den beiden Alten" (Abb.3) kannte er das 
Original, das sich in der Sammlung des Grafen Fries befand jedoch 
leider bei deren Versteiwerunu nicht in die Albertina gelangte. aber 

	        
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