'0r 52. Der Bauantrag 127 170711 384[860,
'om Verwaltungsrat der Wiener Handels-
kademie eingereicht, wurde am 30. N0-
ember 1860 vom Magistrat der Stadt Wien
pnehmigt. Die vorliegenden Pläne Fellners
ind am 17. und merkwürdigerweise 30. N0-
ember 1860 datiert und signiert außer von
iellner von Hofzimmermeister Leonard
Ilaycr. Mit der Baugenehmigung wurde
uch einem Risalitvorsprung von 8 Schuh
ugestirnmt. Erste Adaptierungspläne änder-
en nicht die Bauerscheinung. Erst der am
. Juni 1909 genehmigte Umbau nach den
'länen Eduard Frauenfelds brachte eine
nit bemerkenswerter Rücksicht auf den
Iharakter der Außen- und Innenarchitektur
n den Monaten Juli und August 1909
lurchgeführte Aufstockung um ein Ge-
choß 33.
)ie Akademie war der erste Bau an diesem
Elagisabschnitr. Es gab keine Nachbarn,
uf die Fellner hätte Rücksicht nehmen
nüssen, es gab auch noch keine Trassierung
les Geländes. Sie mußte für dieses Gebäude
rstmals durchgeführt Werden34. Die An-
age der Hauptfront gegen die Akademie-
traße, von der eine enge Bebauung zu
8
erwarten war, war eine Folge der Grund-
stücksaufteilung, da sich die Schmalseite
gegen den offenen Karlsplatz nicht für eine
Hauptfront eignete; an die Dreiergruppe
bürgerlicher Repräsentanz in der Handels-
akademie, dem Künstlerhaus und dem
Musikvereinshaus, die einen bedeutenden
städtebaulichen Akzent darstellt, dachte
damals noch niemand. Dieses städtebauliche
Moment ist in seiner derzeit noch guten
Erhaltung von besonderem Interesse in der
Gegenüberstellung dieser Raumlösung zu
der wenig späteren Paradeplatzverbauung
mit ihrer gänzlich anders gearteten Maß-
stäblichkeit.
Das Haus war ursprünglich dreigcschossig,
und es ist stark durch Risalite gegliedert.
Die zweiachsigen Eckrisalite treten kaum
vor, sind aber auffallend markiert durch
Pfeilervorlagen, die auf oktogonaler Basis
entwickelt sind und besonders an den turm-
artig vortretenden Ecken einen festungs-
artigen Eindruck hervorrufen. Der Mittel-
risalit tritt stärker vor die Front und ist
innerhalb seiner Breite von fünf Achsen
unterteilt in ein dreiachsiges Mittelfeld, das
von einteiligen, vertikal betonten Felder
begleitet wird. Es ist dies eine Gliederung
die im Prinzip der des Mittelrisalits ar
Bürgerversorgungshaus gleicht. Die Felde
zwischen den Risaliten sind vierachsig uni
entsprechend entwickeln sich die Seiten
fronten, indem dort die Eckrisalite ei
vierachsiges Feld einfassen. Außer der be
tonten Vertikalgliederung der oktogonale
Pfeilervorlagen weist die Architektur Hori
zontalglieder auf - Brüstungsgesimse e
die um die Vertikalvorlagen gekröpft sinc
Sie sind dünn und erzielen den Horizontal
effekt nur dadurch, daß sie ungebroche
um den ganzen Bau herumlaufen. Da
Abschlußgesims - es wurde 1909 unvei
ändert übernommen - gliedert sich i
Riffelband, vertretenden Bogenfries, K2:
setten, Blattfries, Gebälk und Attika; m
über zwei Meter Höhe stellt dieses Hor.
zontalband den Ausgleich gegen die Vert
kalglieder her. Der ursprüngliche Plan zeig
nur im Bereich der Risalite eine Biene
arkadenreihung, die durch ein einfache
Gesims abgedeckt war. Die Pfeilervorlage
endeten in Konsolen, auf denen Merkui
stäbe und Globen und über dem mittlere