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Volltext: Alte und Moderne Kunst XX (1975 / Heft 142 und 143)

lönrg Karls IX. von Frankreich mit dem Mi- 
elsbecher, der Saliera und der Onyxkanne 
en, Die Objekte wurden auf sogenannten 
en, das heißt auf durchlaufenden Fächern 
r Art einer Kredenz, nebeneinander aufge- 
'. Jetzt sticht in diesem Kasten durch seine fast 
itektonische Monumentalität sowie durch die 
arragende künstlerische Ausführung dersoge- 
ite Stöndepokal hervor, ein Geschenk der 
er Landstönde anlizißlich der zweiten Hoch- 
Erzherzog Ferdinands mit seiner Nichte Anna 
iarina Gonzaga im Jahre 1582. Krist be- 
inet die Arbeit als süddeutsch, ihre Aus- 
JHQ in Tirol selbst liegt aber durchaus im 
ich der Möglichkeiten. Von ganz besonde- 
Interesse für das Verhältnis der frühen 
päischen Sammlungen zu Außereuropa ist 
Schale aus Rhinozerashorn (Abb. 4), deren 
oldeter Deckel van einem liegenden Hund 
önt ist. Dieses Gefäß, mit dem sich in der 
atsache die englische Forschungä auseinan- 
etzt, wird in jüngster Zeit nach Goa lokali- 
, wo es als ein besonders frühes Produkt 
der portugiesischen Eroberung entstanden 
muß. ln dem Fach darüber stehen drei 
en, von denen das eine, mit Abgüssen an- 
Münzen versehen, wahrscheinlich aus Nürn- 
kommt und zur Aufbewahrung von Ka- 
1 und Medaillen gedient hat. Das Schreib- 
(Abb. 10) daneben ist wohl dem gleichen 
eutschen Herkunftsbereich zuzuschreiben. 
ein für den Geschmack Erzherzog Ferdi- 
ls ll. typisches Kunstkammerstück weist es 
durch die Bekrönung mit einer geschnitzten 
lllE aus. Diesem damals so raren Material 
die ganz besondere Neigung des Erzher- 
gegolten, was dazu führte, daß das über- 
fragile Meeresgewöchs sogar für den Griff 
s Degens herhalten mußte, der damit völlig 
aktikabel wurde. Das wohl bekannteste 
c im Fach darüber, kein eigentliches Ambra- 
rm, ist erst seit dem Anfang des 19. Jahr- 
lerts in der hiesigen Sammlung nachweisbar. 
Herkunft aus Schlaß Tirol und vor allem der 
zrung in die Mitte des 14, Jahrhunderts 
an wird es in den lnventaren als „Braut- 
er der Margarethe Maultasth" bezeichnetb 
er trug dazu auch die Inschrift am Lippen- 
„Liebes langer Mangel ist mines Herzens 
zl" bei. Eine Untersuchung' anhand stili- 
l verwandter Beispiele aus dem Salzburger 
schatzs, ietzt Museo degli Argenti im Pa- 
a Pitti in Florenz, hat ergeben, daß die 
le ursprünglich das Einsatzstück eines Ko- 
ußpokales war und, nachdem dieser zer- 
hen, irn 17. Jahrhundert nach Erneue- 
des Lippenrandes mit der Inschrift unter 
xhrung der Tradition der mittelalterlichen 
tzkamrner zu einem Kunstkarnmerstück der 
reit wurde. 
er aus der Zeit seiner Statthalterschaft in 
nen resultiert das besondere Interesse des 
erzogs für den Handstein. Das größte im 
an Kasten verwahrte Stück muß wie ein Mo- 
des Gartens Eden ausgeschaut haben und 
eute verloren. „Auf ainem viereggeten, mit 
r beschlagenem Brett" stand ein „grosser, 
silberner Handstain, wie ain Perg, darum- 
alles grien wie ein Garten" und 55 Arten 
Tieren, meist in zwei Exemplaren, vorn 
ephanten" über den „Hürsch und das Rech" 
um „Heischreck, der auf ain silberne Stauden 
". Daneben war noch Platz für zahlreiche 
tre Stücke, van denen einige z. T. aus Böh- 
stammende auch heute noch in Ambras 
eten sind. 
absolute Stärke der heutigen Ambraser 
nlung ist ihr Bestand an Korallen, wobei 
ein Gutteil, nämlich der Inhalt eines gan- 
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