A. Rodin, Dmaide (Musie du Luxembourg, Paris)
die zur Erde gesunkene „Danaide" (im Musee du Luxembourg), eine
bewundernswerte Marmorfigur, mit zart durchgebildeten I-Ialbflächen, die
unter der Wirkung des Lichtes weiche und verschleierte Accente zeigen,
die ihr in dieser Serie subtilen Charakters einen besonderen Platz anweisen;
„das Alter und die Jugend", die sich umarmen, aber auf eine gewisse
Distanz, als wenn das Eine befürchtete, durch sein Verwelken nur zu bald
der Anderen das Elend des Lebens zu enthüllen; - das einsame Verfallen,
die schon eingetretene Hinfälligkeit aber zeigt „Celle qui fut heaulmiere",
die frühere, nunmehr alt gewordene Buhlerin, ein beklagenswertes Gespenst,
mit ausgeleerter, schlaffer Haut, ein hässliches Überbleibsel von dem, was
sonst eitel Freude und Leidenschaft war, eine Nothfrist der Wollust. Dann
als Gegensatz wieder die Schönheit des jugendlichen und liebeerfüllten
Körpers: „der ewige Frühling" (zuerst „Amor und Psyche" genannt).
Sie knieend, in einer entzückenden, hingebenden Pose, die alle Anmuth ihres
zierlichen und frischen Körpers zur Geltung bringt, er sich niederbeugend,
sie mit einem Arm umschlingend, im Begriffe ihr holdes Antlitz zu
küssen. Nach dieser, schon weniger fieberhaft erregten Gruppe kommt zum
Schlusse ein Werk voll ernster Zärtlichkeit, aus dem die ewige Wahrheit
ein unvergleichliches Meisterwerk schafh: „der Kuss"; zuerst in Bronze
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