toph Graf (Familienname!) von Schernberg
durch Nepotismus, er war vermählt mit
)Slh, der Nichte des Erzbischofs Leonhard
leutschach (1495-1519), die Stellung als Erb-
er und Amtmann in Radstadt erlangt'. Im
'nkrieg 1525126 verhinderte er jegliches
rständnis der Radstädter mit den aufstän-
en Bauern und zwang mit seinen 150 Knech-
lie Bürger zur erfolgreichen Verteidigung
Stadt. Für diese außerordentliche Leistung
lt er am 23. April 1527 von Erzbischof
nal Matthäus Lang von Wellenburg (1519-
die erbliche Belehnung mit Schloß Gold-
Jftd der zugehörigen Hofmark. Schließlich
hrte ihm am 28. Oktober 1530 Karl V. das
, sein Wappen mit dem der ausgestorbenen
-n von Goldegg zu vermehren?
ahre 1536 ließ Christoph Graf den im
en Stock des Nardtraktes gelegenen Ritter-
mit Fresken und Malereien auf den Wün-
ind der Decke dekorieren, Die Ausstattung
s unregelmäßig-viereckigen, etwa 23,5:6,5 m
H1 Saales war wohl bis in die Mitte des 19.
underts intakt gebliebena. Das Hofdiarium
itet von einem Besuch des Erzbischofs
nund im Jahre 1764 in Goldegg, „um den
nagnifiquen großen Soll, welcher vor allen
und Reichsfürsten Wappen des ganzen
achen Reichs nebst verschiedenen anderen
eyen künstlich ausgemahlen ist in Höchsten
wschein zu nehmen". 1839 veröffentlichte
fleger lgnaz von Kürsinger eine Beschrei-
des Rittersaalesi, und 1856 wurden die
1 von Kaiser Franz Joseph dem Salzburger
im geschenkt. Noch bevor man die Holz-
abmontierte, fertigte der Maler Jakob
mayer eine Abbildung der Decke in Gouache
wobei er die unregelmäßigen Dimen-
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Galdegg, Rittersaal, Ostwand _
Galdegg, Rittersaal, nördliche Fensternische der
Ostwand
sionen der Decke nicht berücksichtigte. Die
Tafeln kamen jedoch nicht nach Salzburg, son-
dern verblieben in Galdegg, wurden aber auch
nicht wieder angebracht. Erst ab 1957 begann
eine Restaurierung der Fresken und der Tafeln,
von denen einige verlorengegangen sind. Ge-
genwärtig sind bereits die Decke und die vor-
handenen Tafeln wieder montiert, wodurch der
Raum im Wesentlichen wiederhergestellt ist".
Bereits Franz Wagner hat auf die eigentümliche
Verbindung van profanen mit religiösen Themen
hingewiesen und vermutet, daß „im lnhaltlichen
der Goldegger Fresken ein prafanes Repräsen-
tationsprogramm auf protestantischer Grundla-
ge" zu finden sei", wie auch Wilhelm Steinböck,
der angenommen hat, daß in der Ausstattung
ein „frühreformatorisches Programm" verwirk-
licht sei", doch wurde bislang keine Deutung
der einzelnen Themen unternommen nach eine
Rekonstruktion der ursprünglichen Programms
versucht.
In der Gesamtgestaltung des Raumes nimmt das
Thema, das auf der Decke dargestellt ist und
über sie hinaus auf die Ost- und die Westwand
sowie in die Hohlkehlen übergreift, eine domi-
nierende Stellung ein. Es handelt sich dabei um
eine Verbildlichung der Reichsidee, entspre-
chend der Quaternianentheorie. Diese ist ein
genealogisch-heraldisches Zahlensystem, in dem
die Reichsstände von vier besonders hervorge-
hobenen Vertretern repräsentiert werden". Das
System, dessen einzelne Vertreter - die Säulen
des Reiches - zwischen 1362 und 1416 festgelegt
wurden, fand seine ausführlichste, wenn aud1
nicht früheste literarische Formulierung in dem
1460 von Peter von Andlau verfaßten „Libellus
de Caesarea monarchia ad Fridericum Tertium,
sive de lmperia Ramano-Germanico". Es beginnt
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