1708-1710 [Figuren von Simeon Fries), wo
wahrscheinlich Nachfolger entsprechender
itzereien Michael Pachers an dessen zer-
am Hochaltar sind.
e vertreten uns diesen Typus vor allem die
en Schnitzaltäre in St. Wolfgang von Mi-
l Facher und in Kefermarkt. Dürer vor
m stand vielleicht schon das bis auf die Flü-
ioch erhaltene steinerne Pappenheim-Reta-
m Dom zu Eichstött von 1489414954, sicher
- auf der ersten italienischen Reise 1494-
- der heute zerlegte Sterzinger Altar von
Multscher, in der Pfarrkirche zu Sterzing
-1459 errichtet? Hier waren die großen
itzfiguren der Hll. Georg und Florian zu
1 des geschlossenen Schreins angebracht.
1 der Grieser Altar Michael Pachers, den
r wohl sicher gesehen hat, hatte - nach
rokt - milites als Schreinwächter, Florian
Sebastian. Weil dieser aber gewiß im Mar-
n, entkleidet, mit den Pfeilen, erschien, bot
Srieser Altar nicht wie der Sterzinger den
ick der zwei Gewaffneten.)
t nun nicht zu beweisen, aber wohl ein-
tend, zu denken, daß Dürer in den Flügeln
'aumgartner-Altars plastische Schreinwäch-
largestellt hat. Natürlich sind es nicht ma-
h fingierte Skulpturen, wie man sie auf
inseiten altniederländischer Altäre findet.
es wären „Statuenbilder"; Bilder wie Sta-
Sie wären das in dem gleichen Sinne, wie
nnenflügel des Bildnisses von Oswald Krel
von 1499 (München) Reliefbilder sind. Dort ist
oben geschnitztes Astwerk dargestellt, wie es
an gleicher Stelle Schnitzaltäre haben; darunter
die Wilden Männer mit den Wappen legen sich
vor violetten und braunroten Gründen ins Re-
lief, flächiger als Dürers Stil zur gleichen Zeit
ist. Aber zugleich sind sie als lebendig darge-
stellt, auf Rasen, und auch die obere Partie stellt
mit dem Astwerk als Kunstprodukt zugleich echte
Äste dar, wie das die Schnitzer selber tun. Kan-
kurrenz zur Plastik eher als deren Darstellung
hätten wir hier und auf den Paumgartner-Flügeln.
Daß die Statuen direkt neben dem Mittelstück
stehen, was die Flügelaltäre nie zeigen (auch der
Eichstätter holte Flügel], ist neu. ln Eichstätt sind
„Bild" und Statuen deutlich unterschieden. Aber
dort sind diese klein im Verhältnis zum Bild;
Dürer muß doch vor allem der Sterzinger Altar
angeregt haben mit seinen großen Heiligen, und
die direkte Gegenüberstellung von Bild und Sta-
tue, für die die Ritterstatuen auf die Innen-
flügel kamen, trotz Standflügeln, ist dann vor
allem Dürers eigene Idee, die „Gemöl" und
Figur polar aufeinander bezieht. Indem Flügel
zu Statuen werden, ist das Mittelbild etwas Eige-
nes, gewissermaßen Flügelloses, wie das Dürers
spätere Altäre nach italienischem Vorbild, aber
eben wohl nicht ohne Vorbereitung in Dürers
eigenem CEuvre, meist anstreben. Selbständiger
- im polaren Bezug und später isoliert - wer-
den auch die Seitenfiguren.
Daß Plastik in Malerei erscheint, paßt zu ande-
ren Erscheinungen der Zeit, vor allem zu dem
immer stärkeren Überwiegen des ganz gemalten
über den geschnitzten Altart, etwa in Pachers spä-
tem Kirchenväteroltar. Aber es ist, besonders für
Dürer, auch wichtig, daß seine Malerei gerade
neben der Plastik einhergeht. „Statuenbilder" an-
derer Art hat Dürer ia auch sonst geschaffenß
im Wittenberger Altar der Schmerzen Mariö
von 1496, wo diesmal das Mittelstück, die
Schmerzensmutter, als Nischenfigur unter der
Muschelkalatte und doch lebendig erscheint. Die
Lukretia von 1518 hat zwar mit dem attributhaf-
ten Bett „Umwelt" als Hintergrund; doch hat sie
Wolfgang Stechow als „Lucretioe statua" von
einem Gesichtspunkt her erläutern können, der
das schwer zugängliche Bild viel verständlicher
machta. Auf der Vorzeichnung steht Lukretia in
einer Nische. Diese Art von Statuenbildern hängt
mehr mit der italienischen, letztlich von Florenz
ausgehenden Gattung zusammen, wo, von Ca-
stagno bis zu Michelangelo: Sixtinadecke und
weiter, die Figuren in gemalter Architektur Platz
finden.
Die lnnenflügel vom Paumgartner-Altar scheinen
eine eigene Tradition Dürerscher Statuenbilder
begründet zu haben. Diese sind Hauptwerke
Dürers, Adam und Eva von 1508 im Prado und
die Vier Apostel als Paare. Beidemal ist der
Grund schwarz, faßt das hohe Bildformat knapp,
sind die Bilder selber wie Statuen. Daß die Ta-
feln van Adam und Eva direkt zusammengehö-
ren, d. h. höchstens mit Intervall, aber ahne eine
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