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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXII (1977 / Heft 150)

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lius ll. den Auftrag, „die Kuppel des Pantheon" 
an die alte Petersbasilika anzuschließen. Um die- 
sen Auftrag durchzuführen, stellte Bramante Stu- 
dien der römischen Bauweise an, untersuchte 
Ruinen nach ihrer Konstruktion und errichtete 
schließlich die Bogen der Kuppelvierung, auf die 
viel später Michelangelo seine Kuppel aufbauen 
konnte. Technik und Konstruktion dieses Werkes 
sind nach römischem Vorbild durchgeführt, aber 
seine Gestalt ist neu und keine Kopie eines vor- 
handenen römischen Gebäudes, wenn auch der 
Auftrag deutlich genug das alte Werk nannte. 
Kunst und Kultur der „neuen Zeit", der Renovatia 
in Italien, waren so bedeutend, daß die Städte 
dieses Landes noch stärkeren Einfluß auf ganz 
Europa ausübten als zuvor. Die Idee der Wieder- 
aufnahme antiker Vorstellungen erfaßte auch die 
Länder ienseits der Alpen, und die Lehren des 
Humanismus eroberten alle Universitäten. Was 
die Gelehrten in Florenz begonnen hatten, setz- 
ten in Deutschland Georgius Agricola, Regio- 
montanus, Willibald Pirkheimer und Erasmus von 
Rotterdam, um nur einige von vielen zu nennen, 
fort. Am stärksten war wohl die Wirkung wie- 
derum auf dem Gebiete der bildenden Kunst. 
Wie sehr aber Renovatio Nachfolge und nicht 
Nachahmung ist, ersieht man an der großen Dif- 
ferenziertheit, der künstlerischen Entwidrlung im 
Norden zu der des Südens. Wenn Albrecht 
Dürer auch durch seinen Aufenthalt in Venedig 
eine innere Wandlung durchgemacht hatte, so 
wurde er doch dadurch kein Venezianer. Trotz 
der Berufung Leonardo du Vincis nach Fontaine- 
bleau entstand dart keine Kopie Italiens, son- 
dern vielmehr die eigenartige Kunst der Renais- 
10 
D a 
sance in Frankreich. In den übrigen europäischen 
Ländern kann Ähnliches beobachtet werden; das 
Studium der antiken Autoren sowie der antiken 
Denkmäler war allen weiterhin Voraussetzung. 
Demnach ist die Grundlage aller Überlegungen 
und Werke der Renovatios-Renascita oder Re- 
naissance die Erforschung der Antike, die, als 
heile Welt gesehen, literarisch erfaßt werden 
sollte, um ihr nachzueifern und an sie anzuschlie- 
ßen, um ihre Gedanken fortzuführen. 
Innerhalb des 16, Jahrhunderts vollzag sich aber, 
wieder zuerst in Italien und dort vorwiegend in 
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M11; 
Bawen, erstmals verteutscnt und in Iruck 
ordnet durch Gualth. Rivium Nürnberg Pe 
1548. in-fol. Erste deutsche Ausgabe von Vt 
Rytf mit Illustrationen van Georg Flötner. C 
6 Alberti, Leon Battista. Uarchitettura tradol 
Iingua fiorentina da Cosimo Baroli Ve 
1565 in 4;. G I 26 
7 Palladio, Andrea. lquattro Iibri dell'Archite 
Venezia, Carampello, 1581. in-fol. Zweitaus 
nach der ersten, Venedig, Franceschi 1570. ( 
B Scarnazzi, Vincenzo. Guvres d'architecture 
par Augustin Charles d'Avilier et Samuel r 
Leiden. Van der Aa, 1713. in-fol. mit den 1 
der Originalausgabe von 1615. F III 2 
Rom, eine neue Wandlung, die eine andere 
stellung zur Antike zur Folge hatte. Das S11. 
der Erforschung war im wesentlichen abges: 
sen, und das Aufbauen und Anschließen t 
gerte sich nunmehr auf die Ergebnisse, di 
Rinascita gebracht hatte. 
Den Anstoß zu dieser Wandlung gab die 
änderte Stellung des Papstes in der Welt 
Zeit von Avignon war längst in Vergesse 
geraten. Auch der Humanismus war für 
Päpste nicht mehr von Bedeutung. Wichtig f 
wurde die Festigung ihrer Weltherrschaft 
die Sichtbarmachung ihrer Macht und St: 
als oberster Herr der Welt. Dafür aber lit 
die Antike das ideale Vorbild im römischer 
ser. 
Titel und Tradition des Kaisertums waren in 
gensatz zur römischen Republik und griechi 
Polis in allen Jahrhunderten des Mittelalter 
mer existent geblieben. Im Osten bestand d 
mittelbare Nachfolge Konstantins bis ins 15. 
hundert. Im Westen war zwar ab Karl dem 
ßen auch der Anschluß zumindest an Jus 
gewahrt, doch aber die Stellung des Kaise 
unumschrönkten Herrn der kultivierten t 
lichen Welt durch die Rivalität mit dem Pap 
in Frage gestellt. Aus dieser Rivalität ent 
eine Kette von Konflikten, die, in Verbindur 
dem seit dem 13. Jahrhundert in Europa au 
menden Nationalismus, zu einer inneren i 
rung des Kaiserbegriffs geführt hatte. I 
stärker trat die Rolle des deutschen Köni 
den Vordergrund; auf die Krönung zum t 
wurde weitgehend verzichtet. Maximili 
machte schließlich durch die Einführung
	        
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