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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIII (1978 / Heft 159)

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. ä k; -4 .0  b. z. 
1 
len, ob Menz als technisch perfekter und künstle- 
risch gewiß hochstehender Gußtechniker auch für 
den Entwurf der Leuchter wie für die Anfertigung 
der Gußmodelle namhaft zu machen ist. Eines der 
(aus welchen Gründen auch immer) besonders hei- 
Ben Eisen derKunstwissenschaft istdie Behauptung 
e beziehungsweise deren Verneinung -. die Gießer 
des 16. Jahrhunderts nördlich der Alpen seien 
zwangsläufig auch bildende Künstler gewesen. Wie 
so oft wurde auch hier der Streit meist aus extremen 
Standpunkten heraus geführt", und wie so oft wird 
es auch hier schwierig sein, aus speziellen Proble- 
men und Positionen her allgemeingültige Regeln 
ableiten zu wollen". Wenn etwa die (erste) Nürnber- 
ger Ordnung des Ftotschmiedhandwerks von 1535 
kein Verbot enthält, nach fremden Modellen zu gie- 
Ben". wenn es oft und oft vorgekommen ist, daß bei 
monumentalen Auftragen Gießer und Bildhauer 
einwandfrei belegbar zusammenarbeiteten", dann 
wird man doch die Frage diskutieren dürfen, 0b 
Hans Menz oder ein Bildhauer Entwurf und Herstel- 
lung der Gußmodelle der beiden Leuchter über- 
12 
Litt l 
nommen hatte. Dies tut doch der künstlerischen 
Bewertung des Hans Menz keinen Abbruch, beson- 
ders wenn man bedenkt. daß der hohe Auftraggeber 
neine schissige Natur-i besaß, daß es also aus ver- 
ständlichen Gründen geboten erschien, einen erhal- 
tenen bedeutenden Auftrag so schnell wie möglich 
zu beenden. Und denkt man zum Beispiel an das 
Monatsgehalt von 35 Gulden für den Leiter der salz- 
burgischen Hofbaumeisterei" oder an die ahrliche 
Entlohnung mit 200 Gulden für den Hof- und Dom- 
organisten". dann war es sicher kein alltägliches 
Vorhaben, für zwei Leuchter 1500 Gulden auszuge- 
ben. Naturgemäß wurden solche Aufträge e wie in 
vielen erhaltenen Verträgen des 17. und 18. Jahr- 
hunderts genau festgelegt ist - nicht auf einmal. 
sondern nach dem Fortgang der Arbeit und oft 
längst nach ihrer Vollendung in mehreren Raten 
ausbezahlt. Deshalb meine ich, daß die- bisher un- 
beachtete - Eintragung vom 1. Dezember 1594 in 
den Protokollen der Salzburger Hofkammer in unse- 
ren Zusammenhang gehort: i-Hannß Menz, Gold- 
schmidt und Gießer, soll von der Paumaisterey nach 
 
1 Salzburg, Benediktiner-Stlftskltche St. Peter, G 
des HansWernervon Raitenau.AufsichtaufdieDe 
te. 
2 Salzburg, Benedektlner-Stiftskirche St Peter, G 
des Hans Werner von Raitenau 
3 Ausschnitt mit Kopl des Hans Werner von Ftaiter 
4 Blatt 4 aus dem Meisterbuch Munchner Maler un 
hauertvgl. D 3) mit dem Meisterzeichen bzw Wapr 
Veit Eschay 
Anmerkungen 26-42" 
P5 Dazu etwa rnit aller alleren Literatur Heim slatski, Die 
werkstatt und inre Probleme. in zeitsetiritl fur kiinstges 
2l lsss. s P26 nier oesonderss i4 
1' vgl AbSChnlH "Metallgufl" bei Franz wagnor. Antaiiui- 
schmledekunst in Katalog derAusslelltmg"Sprttgotlkm5 
- Plastik und kunsigoworbeii Salzburg l97e, tiiei s a4- 
" Pluddlt Berliner, Peter-Vlscher-Probleme, in MiiribtinerJ 
der bildenden kunst, NF a. 193i. tiier s 144 
19 stalski wie Anm, 2a, nier s.e. 
i" Landesarbtiiii Salzburg. Geh Areri. XXlilM 
gen bei HOftl vom Juni l595 
" SDIES wie Anrn 4. niers l7-15 
1? Landesarchlv salzburg Hofkammerprotokvlie Nr 331m: 
nierl. unter dem Datum der Sttzung iiorn l v2 1594 
1' Auch an dleser Stelle dart isti dern erzblschofllchen oi 
Salzburg und H H Dornpfarrer Praiat Ferdinand Grell lui 
iaubnis sowie HEHH ÜIOZESBHEICHIVAV Dr Hans Spatzerle 
die Ermogllchlmg der aearbeitung dieser wietiligen Ouelli 
llCh danken e Zur Geseniarite der stadtplarra Salzburg i 
turirlieri Christian orainz, Die turstbisoribtlicne kurie i 
stadtdekanal Salzburg, Salzburg 1929 
wie bei allen anderen Eintragungen wechselt auori l 
sonreibweise der Eigonnarnen serir stark (vgl o 7,010) 
Eintragung dureti den die Taufe spendenden Priester au 
rnundliotiei Angaben erfolgte. 
Georg Lill. Hans Fugger und die Kunst, Leipzig l9OB. s er: 
merkurtg a 
1' Hans widtirriann aibliograbtiie der Kunst in Bayern. I 
s. 683. nennt nur unter Nr 48579 den kurzen iinsignieriei 
in Ttiierne-aebker Lexikon .tl lslls. s 24 -Zu l 
Olberggluppe von l59t trerracotta. getalltt vgl PlaClduS 
ÜlE bornkirctia in Augsburg und der rione und niedere c 
derselben. Augsburg m29, s. a2. Ferner NDrbDVl Lieb i 
Dorn zu Augsburg. Augsburg 1955, Delailabbn. out s. t 
Friedrion Zoepfl, Das Bistum Augsburg und seine aisbtioli 
torrnatidnsiarirtiunderi. München lese, s 746 und Abb 
sarnten Olbergs aut Fig. 59 
1' Martin wie Anm 7 hier s 29tk2s9 
' twillibald tlauttialer edi Jdliannes stainnauser Das Leben 
rung und Wandel woli bietrietien gewastiin Erzbisori 
Salzburg. in MGSLK. l3. m73 s wlto. hier Nr 27 auls 
slaintiauser, ebenda Uber die aegratinisieierlienkerten 
Martin Hattlrlqer in seiner crirbnik twie Anrri I5 tiierl 25a 
fuhrllch berichtet: dlOSO Stelle edler! bei Wall wie Anm. 1 
Hans osoald, Johann stiiintiaoser, Elf! Salzburger HlSlOl 
des beginnenden 17. Jahrhunderts 1157071525), lrl l 
HD1111, l97Gl197l S 17124, hier S 97-93 
" Handschrift Nr 43a der Bibliothek des salzburgar Priest 
nars t all. tttabti Ospald. WIE Anm 49, s a7. -r .. wbt 
naoti Stalnhausers Ruckketlr aus lngelstadt l59lI92 be 
und tseis terliggastalltt 
" slaintiauser wie Anm 41. riieri l77 
Liste der "Es
	        
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