ietachten Maister Veitens widerumb ain Gelt ge-
ben werdenuß
schon der Vorname Veit im damaligen salzburgi-
wen Sprachgebrauch selten genug, so ist nach der
herigen Forschungslage ein Meister Veit aus der
heren Umgebung des Erzbischofs oder aus dem
eis der Hotbaumeisterei nicht zu finden. Weder
r Hofbaumeister Peter Schalmoser oder sein
chfolger Andrea Bertoletto noch der Schreiber
s Hofbauamtes Wolfgang Hausmann, weder der
fzimmermeister Wolfgang Klebinger noch der
ftischler Simon Klamer kommen hier in Frage;
ch keiner der damals in Salzburg arbeitenden
ildschmiede trug den Vornamen Veit.
n der kunsthistorischen Forschung Salzburgs
irde bisher eine Quelle ersten Ranges nur höchst
ten benutzt. keinesfalls jedoch ihr überraschen-
r Reichtum auch nur in Spuren erschlossen: Die
uf- und Hochzeitsrnatrikeln der Stadt- und Dom-
irre Salzburg" sind für die Taufen ab 1586, für die
chzeiten gar ab 1575 erhalten. Neben anderen
chst aufregenden Dingen. uber die zu einem spä-
en Zeitpunkt berichtet werden wird, ist hierzu le-
1, daß am 16. September 1593 (D 7) einem gewis-
1 Veit Eschayc", nfurstlichen Pilthauer alhie-r, und
ner Frau Maria wie auch am 7. März 1595 (D 9) je-
ils ein Sohn getauft worden war: Pate war in bei-
den Fällen der aus Augsburg stammende Jonas
Ostertag, Wolf Dietrichs Hofgoldschmied dieser
Zeit. Seinerseits war Eschay am 14.Jänner 1594
(D 8) und am 30. August 1595 (D 10). hier als wlhrer
hochfirstlichen Gnaden Bilthauer alhieu, Pate eines
Kindes.
Veit Eschay war aus Augsburg gebürtigß und hatte
dort vorn 19. Dezember 1574 bis zum 14. Dezember
1578 (D 1) bei Christoff Murmann das Bildhauer-
handwerk gelernt. Sein Vater Jakob. der für Hans
Fugger SchloB Kirchheim an der Mindel erbaute und
als unmittelbarer Vorgänger von Elias Holl Baumei-
sterderStadtAugsburg war, hatte ihn dann nach der
Augsburger Gesellenzeit mit einem Empfehlungs-
schreiben Hans Fuggers (D 2) nach Venedig. Bolo-
gna und Florenz geschickt. 1589 erhielt Veit Eschay
nach seiner Ftuckkehr aus Italien in München Bür-
ger- und Meisterrecht (D 3); 1590 verehrte ihm, si-
cher mitbedingt durch Arbeiten für den bayerischen
Hof, Herzog Wilhelm V. zu seiner Hochzeit 12 Gul-
den (D 4), auch übernahmen Bruder beziehungs-
weise Schwester Wilhelms die Patenstellen seiner
beiden ersten in München geborenen Kinder (D5
und D S). Die ldentitat des Elternpaares der in Mün-
chen getauften Kinder mit dem der in Salzburg ge-
tauften erweistsich im MünchnerStadtratsprotokoll
vom 28. November 1603 (D 11). als die Witwe des
(knapp vorher) verstorbenen BildhauersVeit Eschay
zwei angesehene Münchner Burger zu Vormunden
ihrer namentlich angeführten Kinder bestellen laBt.
Uber das Werk Veit Eschays, dessen Name in der
Kunstgeschichte Salzburgs bisher nicht verzeichnet
wurde. ist außer einer Olberggruppe im Augsburger
Dom kaum etwas bekanntaa. Wenn ich aber nun an-
nehme, daß der die Arbeiten des Hans Menz begut-
achtende Meister Veit der damalige Hofbildhauer
war, wenn ich ferner zur Diskussion stelle. in Veit
Eschay den Bildhauer für die Gußmodelle der bei-
den Kandelaber zu sehen (was durch fehlende Ver-
gleichsbeispiele erschwert wird), dann ist doch
auch zu fragen, ob ein vielleicht noch bedeutende-
rerAuftrag Eschay im Mai oderJuni desJahres1593
- später wird wohl durch die hohe Schwangerschaft
seiner Frau die Übersiedlung von München nach
Salzburg kaum stattgefunden haben - nach Salz-
burg gezogen hatte?
Am 4. April 1593 war nach längerem Leiden Hans
Werner von Raitenau. der damals knapp siebzigjah-
rige Vater Wolf Dietrichs und Oberst über ein in
Agram liegendes kaiserliches Regiment. zu Szom-
bor in Kroatien gestorben". Auf Anordnung Wolf
Dietrichs wurde der Leichnam nach Salzburg über-
führt, wo er am 3. Mai eintraf. Von St. Sebastian aus
bewegte sich dann der Leichenzug "ganz statlich
und ehrlich. wie dergleichen rittermessigen Leuten
gebürt, mit Trometten, Drumbein, Fannen, Pferten
und Soldaten, auch mit ordenlicher Procession in
allen Hantwerchszunften und Zechen so wol andern
Bruderschafftenu-r in die Benecliktinerabteikirche
St. Peter. wo der Tote neben dem Grab des heiligen
Rupert (l) r-vor dem Chreizaltart- - das heißt in der
Hauptachse der Kirche vor dem mittelalterlichen
Lettner- uzur Erden bestatet. volgunts nach gehal-
tenen Gottdiensten mit ainem erhabenen Marmel-
stain, darauf sein Bildnus, Schiit. Helm, Wöhr und
Waffen, Stifl und Sporn ausgehaut ze sehen und
scheibs herumb die Grabschrift eingehauen, sein
Begrebnus bedeckt wurdeag". Wie auch das "voi-
gunts- aussagt. ist selbstverständlich zwischen dem
Tag des Begräbnisses und der Fertigstellung der
Grabplatte einige Zeit verstrichen. Aber Johannes
Stainhauser" schreibt in seiner laut seiner eigenen
Eintragung wXlX Cal. Januar. 1594". also am 14. De-
zember1593, vollendeten "Beschreibung aller Khir-
chen, so in derStatt Salzburg zu finden. . 3'": "Zum
Abschluß der Beschreibung dieses wirdigen Gots-
hauß (St. Peter) khan ich unberürt nit lassen den
herrlichen und khünstlichen Grabstain. so . . . Wolf
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