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tig zur Geltung gebracht werden muß, ist es nicht
möglich, der Materialüberfülle eines Zeitabschnit-
tes wegen die anderen zu beschneiden. Anderer-
seits ist der Fassungsraum eines Saales für Vitri-
nen beschränkt. Deshalb haben wir uns dazu ent-
schlossen, einen Studiensaal für Keramik-Porzel-
lan im 1. Stock und einen für Glas im Erdgeschoß
des nneuenu Hauses einzurichten, dafür, als der
Materialfülle wegen, das alte vMaterialprlnzipti für
die gleichsam übrigbleibenden Teile dieser
Sammlungen weiter noch zu belassen. Sicherlich
wäre es am Platz, noch weitere "Studiensammlun-
genu auch für andere Materialien einzurichten.
Doch dazu fehlt es an Raum. Um diesem Wunsch
in gewisser Weise aber doch noch zu en
chen, gäbe es nur die Möglichkeit, auch d
pots in künftiger Zeit so übersichtlich zu oi
daß sie zu Studienzwecken betretbar un
schaulich sein könnten.
Ein weiterer Kompromiß betrifft den Säul
des Museums. Ferstls Museumsbau erhält
den zweigeschossigen glasüberdachten lnn
mit Saulenumgang stark repräsentativen CI
ter. Der Raum war ursprünglich auch wohl n
feierliche Empfangs- und Eintrittshalle gez
erst später sehr oft für temporäre Ausstelli
benutzt. Diese Verwendungsweise ist jedc
mehrfacher Hinsicht störend, passen doch
nen, Scherwände und ähnliche Ausstellun
helfe nicht in die großzügige, aber sehr dor
rende Säulenhalle. Auch ist es nicht gut, wen
Museum sich dem Eintretenden in mehr odt
niger kurzem Wechsel anders präsentiert.
lich erscheint es angesichts der vorherrsche
Raumnot unverantwortlich, auf eine sehr 4
Ausstellungsfläche zu verzichten. Dem ist w
um entgegenzustellen, daß das Museum falli
für Eröffnungen einen großen repräsentz
Flaum braucht. Deshalb wurden in diesen F
den Säulenreihen entlang, jene Objekte ge:
die nach Größe und Stil dorthin am besten
sen, nämlich Möbel der Renaissance, die der
lencharakter betonen und zugleich sich ihm t
ordnen. Ergänzt wird dies durch große Vitrine
Majolika des 16. Jahrhunderts im Arkade
gang. Die Mitte des Hofes bleibt für Repräs
tionsanlasse frei. Da der Saal der Renaiss
vom Hof aus direkt zugänglich ist, wird die
nologische Ordnung dadurch auch nicht d
brochen, sondern nur ergänzt. Der Saulenhc
det somit ein ständig gleichbleibendes feierli
Entree für das Museum, das sowohl als Tei
Schausammlung wie als Eröffnungshalle
wendbar ist.
Bei der Durchführung der neuen Ordnung ergr
sich freilich laufend Probleme in Hinblick au
Raumrenovierung, wie neue Beleuchtung, Au
len der Wände und Verbesserung der Fußbä
die fallweise, je nach vorhandenen Mitteln unr
bedingter Notwendigkeit, in Angriff genom
werden. Neuanschaffungen von Vitrinen und
men werden nach Möglichkeit gemacht,
Neben der Neuaufstellung bleibt als weitere v
tige Aufgabe des Museums das Durchführen
porärer Ausstellungen. Dazu stehen die g
Ausstellungshalle im Erdgeschoß des nne
Hauses, ein großer Saal im 1. Stock des wal
Hauses sowie die davorliegende Galerie unc
Ausstellungsraum der Bibliothek zur Verfüg
Ausstellungen sollen im Rahmen des Gesam"
mas Kunstgewerbe sowohl aus Beständen
Museums wie mit von außen herangebrachten
jekten laufend durchgeführt werden. Weiters
große Präsentationen modernen Kunstschaf
vor allem in Verbindung mit der benachba
Hochschule geplant.
Vielfach sind die Aufgaben und ihre Proble
Über allem aber gilt es das Ziel zu erreichen:
jekte angewandter Kunst aller Zeiten vom frü
Mittelalter bis heute und weiter aus Gebieten
ropas, dem Vorderen und dern entfernten Oriei
klar übersichtlicher Weise dem interessierter
ler Kreise unserer Bevölkerung vor Augen zu
ren.
8 Dalmatika des Gbsser Ornates. Rückseite mit Eva
listen- und Tiersymbolen. Mitte 13. Jahrhundert
9, 10 Entwürfe für den Mosaikfries im Palais StocleLE
sei, von Gustav Klimt, 1905, Ausschnitte r-Mens
r-Lebensbaumrl