A
nmerkungen 1 - 7
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Eernätih Mafia RIppi-Rünal Jblssf Gondoial, Budapest 1975
Slil EGIE Gulacsy Laios. Onrvlna, Budapest 1980,
war, daß deren Grundcharakter auch heute noch die
StimmungderdamaligenGroßstädtederMonarchiebe-
stimmt. Obzwar die künstlerischen Richtungen Ende
der 90er Jahre tatsächlich auseinanderzulaufen schei-
nen, taucht bei gründlichererAnalyse, trotz derAbsicht
zu unterscheiden, fortwährend in zweiter Linie, so man-
cher, sich zähe erhaltende gemeinsame Zug auf. und
auf dem Niveau von mittelmäßigen künstlerischen Lei-
stungen, eine gemeinsame Formensprache. Die her-
vorragenden Künstlerindividualitaten in Ungarn rea-
gierten sehr empfindlich auf die gesellschaftlich-histo-
rischen Probleme der Zeit und hielten mit einer ethi-
schen Verpflichtung an den nationalen Traditionen, an
der politisch gefärbten Kulturfest. Auch diese künstleri-
schen und existentiellen Probleme, die in ganz Europa
aktuell waren, haben die Künstlerden eigenartigen un-
garischen Verhältnissen angepaßt. und ihre spezifisch
individuelle Sprache war in ihrer Ganzheit so abgefaßt.
daB sie nur im ungarisch-historischen und gesellschaft-
lich-kulturellen Medienbereich verständlich war. Sie
waren meistzu stark an die national und lokal umschrie-
benen Aufgaben gebunden, um die konkreten Forde-
rungen auf das Niveau abstrakter Ideen heben zu kön-
nen. DieAusstrahlungskraft des hervorragenden ästhe-
lischenwertes eineraußerordentlichen künstlerischen
Leistung war nur selten imstande, die schützende, aber
isolierend tiefe Einbettung in die nationale Kultur zu
durchdringen. Wenn in der Sezessionsperiode der bei-
den Nationen ihre hervorragendsten Meister auch tat-
sächlich ihre Oeuvres in verschiedenem Stil und Geist
hervorbrachten, so finden sich auf dem Niveau des ver-
läßlichen Kunstgewerbes der Industrie, bei kleinen aber
qualitätvollen Meistern doch auf Schritt und Tritt ahn-
liche Lösungen.
Trotzdem der höhere künstlerische Unterricht damals
in Wien und in Budapestschon getrennte Wege ging und
die Ungarn sich in erster Linie nach München bezie-
hungsweise Paris orientierten, tauchten doch an der
Akademie in Wien auch damals noch, besonders in der
Abteilung Skulptur, ungarische künstlerische Namen
auf.
Zu ihnengehorte Edmund Moiret, derBildhauer. dessen
Lebenswerkbisjetzt in Ungarn noch nichtautgearbeitet
worden ist. Der überwiegende Teil seines Nachlasses
wird in Wien aufbewahrt und eine Aufarbeitung dessel-
ben wäre schon deswegen wichtig, weil darin seine Ta-
tigkeil eigentümlicherweise eine Brücke zwischen der
Wiener Secession und deren dekorativer Skulptur ein-
erseits, andererseits der ungarischen Kolonie par ex-
cellence, den Künstlern von Güdöllö, und deren Tätig-
keit bildet.
Diese Künstlerkolonie von Godöllö (1903 - 1919) war
die einzige künstlerische Vereinigung der Sezession in
Ungarn, die gemeinsame ästhetische Prinzipien ver-
kündete und gleiche Lebensformen wählte. Ihr von My-
stizismus durchdrungener Symbolismus war mit der
aus der Volkskunst hervorgehenden ungarischen Se-
zession verflochten. Ihre Bestrebungen, auch in der
Form ungarische Kunst zu schaffen, mißlangen. Ihre
Kunstanschauung warvon romantischer Volkstümlich-
keit durchdrungen. ihre Richtung innerhalb der Sezes-
sion war die nethnischsteri.
Edmund Moiret wurde am 2. März 1883 in Budapest in
einer bürgerlichen Familie französischen Ursprungs
geboren.
Schon als Kind zeigte er Talent für das Zeichnen und
nach Absolvierung des Gymnasiums bezog er die
Kunstakademie, wo in der Malerei Ede Ballö und in der
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