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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVIII (1983 / Heft 190 und 191)

Eoitessohn.dadurchdaswortdesHl.Geistessich 
latschluß der Erlösung an ihr erfüllte." im Kirchen- 
l durchdringt sich also die Gemeinschaft ewiger 
e oben mit dem endlichen Zeitpunkt unten, wo 
les Verheißungen deutlicher wurdenii, um bei Chri- 
leburt offenbar zu werden. Den Zeitaspekt der 
arisch-lgeschichtlich gegründeten, bis zum vHeu- 
sich vollziehenden Wirksamkeit, in der rtdieser 
ilische Staat auf Erden pilgerttt (Augustinus) fühe 
lie idealportraits der heiligen ungarischen Könige 
Frauen im historischen Aufzug ebenso vor Augen 
lie verklärten Bildniszüge des 1769 verstorbenen 
rtes Clemens Xill. als Kirchenvater oder das eigen- 
che Baumeisterportrait mit dem Grundriß des 
zener Domes." 
idie Einbindung der alttestamentarischen Dimen- 
die wesentlich zur heilsgeschichtlichen Zeitver- 
nlung gehört, wurde in Waitzen nunmehrdurch die 
riutheit der ewigen Präsenz des rtAlten der Tagen, 
m Klassizismus erneuerten Gottesbegriff, ausge- 
et. Und zwardurch eine explizitend-gültige Bedeut- 
reit der Domweihe. als Migazzi seine lateinische 
ierede voll gravitätischer Einfachheit hielt: Unver- 
rbar zeigt sie den Stil bewußt alttestamentarischer 
benheit. AugustinischsprichtMigazzi in den ersten 
en vom irfiammenden Herzen in unsn und dankt in 
cker Weihetradition Gott fürdiesen Tag derVollen- 
i. Doch dann klärt er konsequent in alttestamentari- 
ir Typologie sein Generalthema: obgleich man hier 
lt in den Vorhöfen Jerusaiemstt stehe, empfingen 
ierVersammelten rrinmitten seinesTempeis das Er- 
ren Gottes-r. Damit wi rd das ausschlaggebende ba- 
erkungen 37 ff. - 5iJ (Anm. 37 - 42 s. Text S. 21) 
itungsbogenir, andererseits lädt er diese Bogentorm extatisoh als 
ldschwung aurlodern. der über die verztlckte Theresia hinstiebt und 
3 Weltkugel mit dem Christusklrtd auratlsch umzieht. 
iberditzis Argument ist durchaus in barocken Sinribezügen gedacht. 
er eine metaphorische Anspielung aui Migazzis romische 
irdinals-Titularkirche. die S5. Quattro Coronati, vermutet. was se- 
ndarzutrerlertd seinkbnntewglAnm. 39). Primat ist abereinePapstt 
rstellung ohne jeglichen Hinweis auf dessen Würde ausgeschlos- 
n. 
ich Augustinus i-Clvitas Dein. 1B. Buch. 19. Kapitel, sollte man in der 
la activa weltliche Ehre und Macht nicht um ihrer selbst, sondern um 
is guten Werkes willen anstreben. Augustlnus leitet bei dieser Forde- 
ng den Ausdruck nEplsoopos-t von i-Aufslcht- ab, indem er sich näm- 
hdie Fllrsorgedererangelegen sein iäßt, denenervorgesetzt ist. Un- 
rdlesem augiistinischen Aspekt konnte man dann auch eineAlluslon 
l die HSS. Ouattro Coronatir vertreten. die sich sogar mit dern Kind- 
agemotlv des Christophorus verbinden ließe: 1560 übergab Fapst 
us lV die Kirche der rßdronatic den Augustlnerinnen. die ein 10m- 
rrvatorlo deile Ortane Povere- weiterltlhrtamwelches vorher auf der 
berinsei bestanden hatte und das erste seiner An im modernen Sinn 
ar (Walter Buchowiecki, Handbuch der Kirchen Roms, Bd. 3. Wien 
l74. S. 685). in derTat war Migazzls Wirken in Wairzen sowohl für die 
avblkerung wie im besonderen ftJr die Jugend von einer Vorbildlich- 
llt,di6SelbSt seine Gegner unter Joseph II. anerkennen mußten. Sein 
irohaus prunkendes Auftreten als Hirte einer augustlnischen Vita ac- 
la umschreibt Wolfsgruber (wie Anm. 3D) sehr schon. rdaß der Flim- 
er . . . dem, welcher Ihn verachtet, nicht schaden konne- (S. 99). 
Vte Erzbischof Mlgazzi im Dorn von Waltzen und dann Bischof Zichy 
l Dom von Raab iaßt auch Grat Esterhazy ln der Lyzeumskapellevon 
lau durch Mauibertsch die Heiligen des Himmels vorn ungarischen 
andpunkt aus . .. In Erscheinung treten; Mlt nachlassender Kraft 
:huf Maulbeitsch 1793 dieses Fresko für Estarhaly (Haberdltzl. wie 
1m. 33,5 474f1.be1ügllch Egenwoerden programmatischen Klassi- 
smus in Estarhazys Vorstellungen betont. in artniicherTendenzI Kla- 
iGaras. Franz Anton Maulberlsch. Graz 196D. S. 154 mitAbb. 255 f.). 
te qualitativ ungleichbedeutendera Auamalung in Haabteyörlertolg- 
l bis 1773 nach der Arbeit in Waitzen (Haberditzl, wie Anm. 33. S. 
ä6-362;GarasS. 102-107 mitAbb. 223-7232). Bedeutsam ist.daB 
lauibertschs Darstellungen bei diesen drei bedeutenden Kirchenfür- 
sn auf den Gedanken von Augustinus Gottesstaat aufbauen. Wah- 
lnd er jedoch in Waitzen wie auch in Gyor - wo er eine thematische 
ufteilung in verschiedene Wandabschnltte unternimmt - in gedank- 
In wie kompositicneli freier Weise diese Grundidee veranschaulicht. 
eigt das rast schon schematisch gemalte Fresko in Eger eine deutli- 
1eAusrlchtung zu dervon DilrerundTlzlan geprägten BildtdrmAuch 
le Umstände des Freskenauftrages filr Mauibertsch im Sanctuarium 
es hl Stephan lri Papavdn 1782153. ebenfalls ftlr Karl Esterhäzy. kom- 
ientiert Haberditzl alsaina Ungiaublichkalt, mltderder Bischof. seine 
lilettantische Weisheit-t aus Caylus und Wlnckelmann schdpfend, es 
lagt. einen wblutleeren Klassizismus-tvorzuschrelben (Haberditztwle 
nm. 33. S. 461). in diesem Zusammenhang beruft sich Esterhazy be- 
eutsamenweise auf Augustirius' -De Civltate Dein hinsichtlich der Ge- 
lälde von S. Stefano Rotondo in Rom als römische Vorbildliohkelt bei 
en Darstellungen für den ungarischen Heiligen (Haberdtizl, wieAnm. 
3. 8.4331. und 463f.).Zur lkpnographledes t-Allerheiligenblldest bzw. 
er IÄIIDQHJHQ der Dreifaltigkeit: in seiner Beziehung zu Augustintis 
Qlvitas Der: vorailem: Erwin PanolskyIha Life and Art ofAlbrecht Dü- 
ar. Princeton 1955, S. 127-130. sowie zu Tizian und zur barocken 
radition im Deckenfresko: Wolfgang Braunfels. Die Heilige Dreifaltig- 
Bit. Düsseldorf 1954. S. 32 11.. und in kirchlicher Ausdeutung zum 
ischofsamt: Wolfram v. den Steinen, Der Kosmos des Mittelalters. 
ern 1959. S. 163. Sicherlich spielte es fiJr Nllgazzi als Erzbischof 
Ileris bei dem Gesarvitkornplex Augustlrius - Dreifaltigkeit - 'vites 
lel eine nicht unwesentliche Rolle, daB die Burgkapelle der k serlr- 
hen Holburgzu Ehrender Hi Dreifaltigkeit, Mariens undatiert-fertigen 
eweihl und von Kaiser Friedrich llI. als Hofklrche dem himmlischen 
iof gewidmet war. Zudem barg die dem hl Augustlnus geweihte Hof- 
tarrkirche wie eine Anemplehlung die kaiserliche Herzgrutt. 
iGyor malte Maulbertsch bei den besonders whlstorischeritt Darstel- 
ingen wzur Betonung der unmittelbaren Verbindung von Gegenwart 
nd Vergangenheit Portraitgestalfen lebender Persdnlichkeilenc, z. B. 
änos Sliiy (Garas. wie Anm. 40, S. 107). 
rockrhetorische Argument solch hoher Einweihungen 
in seiner Perspektive abgeschlossen und umgedeutet. 
NichtderAbglanzderVollendung ausdemhimmiischen 
Jerusalem der Apokalypse wird heilsgeschichtlich er- 
wiesen. sondern hier undjetzt im Vollzug derwelhe der 
Waitzener Kathedrale wird die Totalitat des ewigen Got- 
tes aus der Absolutheit seines Prinzips vorn aittesta- 
mentarischen Anbeginn her erwirkt. rtGott der Herr Sa- 
baoth, der Herr Isaaks und Israels und unserer Vätern 
solle win Ewigkeit den Willen der Herzen bewachen, auf 
daß ihr Sinn stets in seiner Anbetung verharren mögen. 
Diese lnversion gleicht der Reduktion des barock- 
dynamischen Ausgreifens. wie sie die Pläne Pilgrams 
unter Esterhazy vorsahen. Anstelle korperhafter Expan- 
sion soll nunmehr die immanente Vollkommenheit des 
Schüpfungsprinzips. des ewigen Gottes. in vseinem 
Tempel: reinigend einwirken. 
Diese lntegration aiierZeitebenen beinhaltet immerhin 
aisihren KulminationspunktdieirdischeErlosungdurch 
Christus und die von ihm eingesetzte Ecclesia. Unter 
diesem Vorzeichen istdie alte Gleichsetzung Christi mit 
derTür an den Reliefs überden Portalen der Torhalie zu 
sehenfs Folgerichtig zeigen auch im Kircheninneren 
alle Reliefs der Oratorlen und der Kanzel auf Christus 
bezogene Szenen als Glaubensbeiehrung." Den 
wgrundlegendenw Bezug zur Kirche selbst symbolisiert 
aber über dem Hauptportal die Einsetzung des Petrus 
als Steilverteter Christi (Abb. 10). Dieser ikonologische 
Kardinaipunkt verbindet somit die tragende Saulenfe- 
stigkeit im Portikus mit dem kuppeigetragenen Flund- 
bau der Laterne. Deren eigenarchitektonische Bedeu- 
tung enueist das Kuppelfresko: Putti tragen die (reale) 
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Laterne in himmlischen Höhen, so daß in der Unters 
ihr (gemaltes) Mauerwerk aus festgefügten Ouac 
sichtbar wird, während im Fresko der Laternenkur 
die lichtstrahlende Taube schwebt. So zeigt sich die 
terne als vom Licht des Hi. Geistes erfüllte Eccies 
Die Bedeutung dieser Laterne wkulminiertit in der! 
these zweier lnterpretationsschichten. Einerseit: 
dieser römisch-ecclesiastischen Hinsicht, die M 
bertsch auch 1769 für eine Freskenfolge in Königs 
konzipierte" (Abb. 5). Dort erscheint, der Ecciesiaz 
butiv gegenübergestellt. Roms Peterskirche in e 
Kontraktion wie in Waitzen; wie in einer tiaraforml 
Laterne wird die Architektur mit Glanz iliberwolbt 
verweist auf ihr Gegenüber, wo die Taube des Hi. 
stes als Nimbus die Ecciesia ebensoerleuchtet. Die 
dere Interpretation eröffnet worganischr-christoiog 
das Heil des Christuskindes als vMaximus in Sanc 
das im Motiv des vTragenst in Waitzen Christoph: 
mit Maria verbindet. 
Das eine wTragenr veranschaulicht die Fernsicht 
Kathedrale in wuchtiger Frontaiität über den Was: 
der Donau mit der Laterne win excelsistt; das ander 
weistdie Wölbung der Kuppel, wie sie sich von der l 
ren Stadtpfarrkirche aus zeigt (Abb. 9). Es besagt 
ges,daßbeimHauptaltardieserPfarrkirchealsPenr 
zur Verkündigung dargestellt ist, wie Elisabeth kn 
den Leib Mariens umfängt, aus dem das Christusm 
gramm hervorstrahit." Als 1774 das rrMagnificatt 
Hochaltar des Dorns durch rtChristus am Kreuztt 
deckt wurde", bedeutete dies auch das Absterber 
organischen Durchdringungen des Barocks zu Syr 
sen dieser Art. 
Nach Lukas 116-55 -Denn er hat herabgeschaut auf die Niedrigkeit 
seiner Magdl. Auch dadurch wird die Thematik des nMaximus in Sanc- 
tis- wieder aufgegriffen. Dies igt auch die Umlormulierung des Bild- 
charakters nach einem yvielleicht durch einen Stich übermittelten - 
Bild Jean Jouvenets von 1716 in Notre-Dame. Paris; statt des höfl- 
schon Modus zeigt Mauibensch mehr das LandllchrElnfacrle Mariens 
(vgl. Pierre-Marla Auzas, LaVisltation de Jouvariet, in: Bulletin de laso 
ciete de l'histoire de l'art trancais. Jg. 1969, Parla 1971. S. 30 f. 
in typologlscher Zuordnung zeigt diese lrdisch-tlberlrdische Wechsel- 
beziehung des HLGeistes ganzelndringlichTtzlansnLa Gloria. (Prado. 
Madrid), wo Noah die Arche mit der Friedenstaube dem Glanz der 
HelllgtGelst-Taube mit beiden Armen entgegenstrackt. 
Das idealisierte Portrait Clemens Xlll. dürfte sich an den beiden be- 
rühmten Fortralts orientieren. ie Anton Raphael Mengs um 1758 mal- 
te. in ihrer ausführlichen Würdigung des Waitzener Freskos sieht K. 
Garas (wie Anm. 40, S. 100-1 D2) im Baumeistarbild den Eauftthrer 
Cenevales, den Piarlstenbruder Oswald; sie übernimmt damit eine 
Ortsiradiiiomwahrend man inder Ungarischen Kunsttopograpnie (wie 
Anm. 24. S. 297) Canevale selbst darinverrnutet. Die Frage muß in Ab- 
wagung von pro und ceritra offen bleiben. Seltsam ist, daß diese offen- 
sichtliche Ponraitftgur wie die anderen Heiligen eine Martyrerpalme 
tragt - dem entspricht aber ke_in in Frage kommender Heiligenname 
alsmbgliches Portraithistorie. Uberhauptistdie übergreifende Bezug- 
nahme der Attribute sehr bemerkenswert: Der Bettler ist gleicherma- 
ßen den ungarischen HeiligenElisabeth und Martin zugsordnehdleser 
gehort als Kriegsmann zu den hl. Königen, wird aber durch den Putto 
mit Mltra über ihm als zukünrtiger Bischof bezeichnet. Gabriel mit den 
Lilien wlrkt doppelainnlg attributlv zu Franziskus - Antonius hin (wie 
im Widmurigsblatt), während gleichzeitig das golden autglanzende 
Herzattribut Augustinus'. von einem Putto emporgehoben, und eben 
diese Lilien eine Verbindung von marlanlschar Jungfraullchkeit und 
Herzenslnbrunstergeben. Unteranderen xaprechandenw Detallsware 
hervorzuheben, daß in derAnsicht vom Altar aus der hl. Bartholomaus 
als weiterer Namensheiliger Migazzis ähnlich auffällig am unteren 
Kuppel rand erscheint. wie das Pendant Christophorus - Augustintis 
gegenüber. Haberditzi (wie Anm. 33. S. 297) hat auch auf die komposi- 
tionelle Ähnlichkeit des Rottmayr-Deckenblldes in der Wiener Peters- 
kirche hingewiesen, die zweifellos vorhanden Ist. Allerdings kann man 
iri manchen Momenten auch eine deutliche Orientierung an Rottmayrs 
Kuppeitresko in der Saizburger Drelfaltigkaltskirche erkennen. Außer 
aufdleEinwirkung Rottmayrsware bei derraumllch undgadanklichbe 
sonders ineinandergreilernden Komplexität des wi-lcchsten- als Chri- 
stuskrnd auf der Weltkugel in Affinität mit dem ilchterfullten Kulrniria- 
tionspunkf der Laterne im Scheitel einer Kuppelhbha auf den von Joh. 
Ev. Hoizer1736 erfundenen Bildmodus im Fresko der Wallrah rtski rche 
St. Anton in Partenkirchen hinzuweisen. Vor dem hl Antonius in den 
Wolken schwebt in Kuppel-Himmelshßha der (gemalten) ourchllchte- 
tan Laterne das Christuskind mit der Erdkugel über der den -Erdkreisu 
umfassenden Soheinarchitektur einer Sauienloggla; überlhr ataigtdie 
Kuppel aufund unten sitzt sie auf der realen Kirche auf. Das Christkind 
ist dasISaIus rnundi inexcelslsrt. dasdurch den wundertatlgen hLAnto- 
nius zu den Walltahrarn im Kirchenraum wie zu den im Fresko darge- 
stellten Hllfesuohenden vermittelt wird - genial! den Verheißungen 
im Antonius-Responsorium des Franzlskanera Julian v. Speyer. 
Nach Joh. 10, 7-9 als Selbstbezelchnung Christi. 
Die Darstellung über der Seitentüre linkslFrauenseitel zeigt die Hei- 
lung das blutfitlssigen Weibes. rechts auf der Mannerseite den Haupt- 
mann von Kaparnaum. Das rechte Hauptportal zeigt die Ermahnung 
vWenn ihr nicht werdet wie die_Kindeic (Matth. fd. 2), das linke als Ge- 
gensatz dleTempelreinigung. Uber dem Mittelportal das betont plasti- 
sche Flaiief der Schlüsselübergabe an Petrus. 
Da die Fleliefdarsteiiungen selbst in der Topographie nicht benannt 
werden, seien sie wenigstens in Kürze aufgezählt 
Kanzelvordereelie Heilung eines Besessenen; seitlich: Mletilng. der 
die Herde im Stich llißt. die Saat und der sitrnenn. 
Oratorium rechts vom Hauptaltar, vorne: Heilung eines aiinden. seit- 
iiclr der gute Hirte: Aussatztgenheliurig 
Oratorium zum Eingang gewendet rechts, vorne: die Arbeiter im Wein- 
berg: seitlich: der Splitter im Auge des Nächsten; erste Versuchung 
Christi (Brot). 
Oratorium zum Eingang gewendetlinksvorne.derharmherzigesama- 
rlter; seitlich. das Gleichnis vom großen Gastmahl; der große Schuld- 
rier. 
 
insgesamt behandeln die Themen die Anweisung zum seelso 
chen Wirken sowie Ermahnungen fürdas Kirchenvoik in der Bezit 
zum Nächsten. Allein hierin zeigt sich unverkennbar das Bastreb 
gazzis. in der Hirtenobhut seiner sCivitasu die Grundsdtzlichl 
Kunst und ethischem Verhalten programmatisch zu vereiner 
spricht ebenso aus einer Medaille von 1751 (mit dem Bild Migal 
Avers). worauf sich Mlnerva und Religio mit der Unterschrift uns 
et bonis artlbus: die Hande reichen (Woifsgruber. wie Anm. 30, . 
wiaauseinemlateinischen Eplgramm des einflußreichenJosepr 
ges. itÜS Vacla-t, welches Mlgazzi als gesetzgebenden Lykurg I 
der auch weise dari dädailschen (Kunst-)Wil.z zu zügeln versteh 
Spergesli . . . oeniuria Lltararum, Wien 179a. s. 279i. 
47 im Grunde stellt Mauibertsch hier bereits eine Beziehung her, 
viel später (1791) in einem Programmentwurf fur die Bilder in d 
thedrale von Steinamanger bei der sschlusselubergabe an Petr 
maienwlll, daß v. . . In der hdhe das allerhegste geheimnüs der ll 
imvollen lichtzu sehen ist-rn-iaberditzl, wieAnm. 33. S. 484) - ll 
re1773antwortele Migazzi dem Sanktblasischen Fürstabl Gerb 
dessen endzeitliche Befürchtungen In raiigioser Hinsicht: vdie l 
wird nicht untergehen. sie wird bts zu Ende der Welt bleibentt 
wenn allgemein wder Glaub. der allein von oben. von dem Vat 
Lichts kommia. auf Erden verdunkeltwerde (Korrespondenz des 
abtes Martin n Gerben. hrsg. v. Georg Pfellschirter. au. 1. Kar 
193i , S 72 l.) in dieser Folgerung ist auch die Waitzener r-Eccles 
ein festes mahlt-Mal: des Glaubens auf Erden gedacht - bi 
Weltende. Diese Ewigkaltsperspektive, die der des Triumphb 
vergleichbar ist, wurde ahnlich wie bei diesem im Zeitpunkt da 
weihung- eröffnet 
1' Die (schlecht erhaltene) Freskenlolge der Karthause Königsft 
Brünn war ftlr den Kapltelsaal bestimmt. Die (zumindest auf der 
deutliche) allegorische Einbeziehung von st. Peter in Hbm bei d- 
soniflkation der Ecclesia (anstelle des gewohnlichen Rundbal 
buts) als parallel betonte winspiriertatr päpstliche r-Ecclesla: Stt 
der benachbarten Nision des hl Hugo-i in Zusammenhang. irl d 
seldie Landschaft erblickt, die erzurersten Grundung seines Kl 
bestimmte. Damit wurde mittels der gleichfalls gezeigten hislori 
Gründung Konigsfeids ein Bogen von der zeitlichen zur überzeil 
Triumphidae gespannt: eine übergreifende Anschauungsweil 
Barocks. die aber mittlerweile lrn eRomischenc kulminian (vgl. l 
wieArtm. 4D. S. 90 i. und HaberditzLwieAnrn. 33. S. 347 t1) i79 
fiehlt Maulbertscri dem Bischof Szily von Stainamangar. seinem 
tekten als Muster weine Flemmische Kirche-t in Kupferstich vorzt 
vdamlt der gue r : goüt). und der schene geschmackh voikome 
der lHaberditzl, wie Anm. 33, S 473). 
4' Die stadtofarrklrche war zur Zeit Migazzis Dominikanerkirch 
Hauptaltar im Flokokostil hat die Dreifaitlgkeit als plastische 
nung; die lkonographie der Fieliefdarsteiiungen beldseits des 
sches betont. auf das Altarsakrament bezogen, die Flelschwl 
Chrlsti(vgl Ungarische Kunsttopographie, wieArtm. 24. S. 332- 
Anzunierken ist hier. daß bei der Domplanung von F. A Pllgran 
Karl Esterhazy zwar eine Kuppelwdlburig vorgesehen war. die 
nach außen nicht in Erscheinung treten sollte. (Vgl. Pal vc 
Anm. 28). 
W Das Bild (datiert 1774) ist vom Kremser Schmidt. die dafür gel 
Marmoreiriiassung des Altars trägt die Aufschrift wDeo Servalc 
rum A. MDCCLXXIVI Mauibertschs 1771 gemaltes Marien-l 
wurde erst 1534 entdeckt (nach Haberditzl. wie Anm. 33, S 299. 
wieAnm. 40. schreibt S. 1U2.daß es I1 944wiederaulgedeckt- V 
Garas wie Haberdilzl betonen die Unbegieillichkeit von Mlgaz 
ordnung. Haberditzl beschreibt die innere Eleziehungslosigke 
demwar als i-MaxlmuslnSanctlsl das Kind lrnSchoß Mariensds 
genschar mit den Königen irri Kuppelraum gegenübergestellm 
siebt nicht mehr die barocke Welt: Allerdings bestimmte M 
Denken stets ein aittastarnentarisch sich kundmachender Gol 
begriff von einer unendlich abstrakten Absolutheit. in der kbpt 
Raurridurchdlingungert letztlich nur zum Sinnbild erlbsungsbr 
ger menschlicher Endlichkeit gereichen. So wie in einer rrilt ia: 
rot'scherÄslhatikbetrachteten PyramlderrlitAschenurneln sei 
tikensamrrilung(Woifsgruber, wieAnrn. 30, S S4). in lateinische 
chen setzt Migazzi den einstmals trlurnpnerfullten. eroberten E 
zur kleinen Urne ins Verhältnis, die r-soviel Nichts an Asche ei 
Nur die Sorge ums Göttliche bleibe dem Menschen als Hochs
	        
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