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ländern, auf diesem Wege fortzuschreiten. So folgten — stets mit
der Vorsorge, nicht blos für den Moment anzuregen, sondern
gleichzeitig zur Verbesserung der Grundlage alles kunstgewerb
lichen Fortschritts, des Zeichenunterrichts an Real- und Gewerbe
schulen, beizutragen — Ausstellungen in Brünn, veranstaltet vom
mährischen Gewerbeverein (December 1865 und Jänner 1866),
Gra{ (steiermärkischer Kunstindustrieverein, März 1866), Lin\ (bei
Gelegenheit des Volksfestes im September 1867), Gra{ (wie oben,
Jänner 1868), Brünn (wie oben, Februar 1868), Reichenberg (August-
September 1868), Prag (Handels- und Gewerbekammer, October
1868), Gra{ (wie oben, Mai 1869), Brünn, Pilsen (Handels- und
Gewerbekammer), Lin\ (Diöcesan-Kunstverein), Innsbruck (tirolisch-
vorarlbergischer Kunstverein), sämmtlich 1869; Znaim (keramische
Ausstellung) und Gra{ (wie oben), beide 1870; Brünn, Klagenfurt,
Eger, Bieliti, Olmüt{, sämmtlich 1871. Ausserdem beschickte das
Museum auf den Wunsch der Architektenvereine in Prag und Pest
deren Jahresausstellungen und betheiligte sich an den internatio
nalen Ausstellungen in Stettin 1865, Paris 1867 und Witten
berg 1869.
Während des Jahres 1872 äusserte sich weder das Verlangen
nach solchen Provinzialausstellungen, da man überall für das Welt
ausstellungsjahr rüstete, noch hätte das Museum sich betheiligen
können, da eben dessen Sammlungen neu geordnet wurden.
Die Betheiligung des Museums an der Weltausstellung ist
Gegenstand des dritten Theiles dieser Schrift.
Hier sind noch die Special aus stell ungen zu erwähnen,
welche zu verschiedenen Zeiten im Museum selbst veranstaltet
worden sind. So kamen, um nur das Wichtigere hervorzuheben,
im Jahre 1865 Muraneser Glasarbeiten und Arbeiten der höheren
Webereischule in Brünn, 1866 eine Sammlung von beinahe 200
Prachtstücken Altwiener Porcellans aus dem Besitze der
Jürstin Dietrichstein, 1868 (bei Gelegenheit des deutschen Künstler
tages) 175 Hand{eichnungen älterer Meister, 1871 (zum Dürer-
Jubiläum) 264 Zeichnungen, Aquarelle, Stiche etc. Dürers, 1872
in mehreren Folgen Proben aller graphischen reproducu enden
Künste zur Ausstellung.
Die letzterwähnte Specialausstellung begann am 1. Mai 1872
mit einer Darstellung des gesammten Gebietes mit Berücksichtigung
der dabei zur Anwendung gelangten Arten der Technik in histo-
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