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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVIII (1983 / Heft 190 und 191)

nach der Rückseite hin offenen Altares durchaus Nah- 
runggeben könnte. Hierkonnten dieursprünglich inder 
Chorapsis plazierten Glasfenster durchgeblickt haben, 
was zur Silhouettenwirkung der kraus und lebhaftgear- 
beiteten Heiligengruppe beigetragen hätte. Ein neues 
Datierungsproblem stellen dieSt. VeiterApostelfiguren 
(1026) über dem Südportal vor der Emporenbrüstung 
dar. Bislang als um 1470 datiert, zeigen sie eine block- 
hafte Archaik ohne lokalmeisterllche Prirriitivität und 
Provinzialität.VielmehrzeigensienochSpurendesStils 
der sogenannten langen Faltenlinien und müssen we- 
sentlich älter sein. Die vollplastisch und -rund ge- 
schnitzten Apostel sind demnach in die Zeit kurz vor 
1400zudatieren,dochfehlen hierzustilistische Paralle- 
len dieser Gegend. Dem heutigen Altar von Mauer kor- 
respondiertam Ostende des Ganges deralte Hochaltar- 
tabernakel Hermann Schmidts (1 007) von 1689 mit den 
massigen, fragmentierten Karyatidenengeln, die den 
tempiettoartigen, vielfigurigen Tabernakelauibau in die 
Mitte nehmen. Seine Vergoldung ist nachträglich und 
verbirgt intarsierte Holzarchitektur, in dervonieherver- 
goldeteApostel- unddiverse Heiligenfiguren eingestellt 
waren. DieAufstellung innerhalbderJubiläumsausstel- 
lung entsprichtjetzt nach Ausmessen des ehemaligen. 
heute verblendeten Altarstipes einer exakten Rekon- 
struktion im ehemaligen Hochaltarverband," Das 
Hochaltarblatt Johann Andreas Wolfts von 1694 ist mit- 
tels Entwurfzeichnung (1039) aus dem Wallraf- 
Richartz-Museum. Köln, vertreten. 
DerGästegang bleibt derStiftsgeschichte vorbehalten, 
dieab1529mitderTürkennot in Gottweig und den stiftll- 
chen Pfarren, besonders Pyhra, beginnt. Gerade in 
Pyhra geschehen 1683 an der Bevölkerung und dem 
Pfarrherrn P. Edmund Wagner OSB Greueltaten, was 
votivartige Bilder (1045, 1046) im nachhinein überlie- 
fern. Die Klosterapotheke (1056) schließt sich an und 
leitet zum Göttweiger Volkskundebestand über, in des- 
sen Rahmen auch die berühmten barocken Spitzen- 
bilder" (1058 ff.) von einmaliger Größe, Qualität und 
bestem Erhaltungszustand ausgestellt werden. Die 
Apotheke umfaßt sowohl Holz-, Keramik- und Glasgefä- 
ße in Originalschränken des beginnenden 19. Jahrhun- 
derts. Sie steht damit an der Zäsur der Umstellung von 
Kräutern und Pulvern zum liquiden Arzneimittel. Neben 
demOriginallithographie-SteinfürdieRezeptbindenam 
Arzneifläschchenfindetsich unterNr,1152dasiiLumen 
ÄDOIHGCHHOTUFIW des Arztes Quiricus de Augustis aus 
der Druckerei des Nicola de Benedictis und Jacobinus 
Suigus in Turin vom 15. Februar 1492. Zahlreiche Ein- 
tragungen und lang andauernde Ergänzungen verwei- 
sen aufdie starke Frequentierung dieses Grundwerkes 
durch die Klosterapotheker. 
Die Stiftsbibliothek zeigt sich - wenn auch aus Klau- 
surgründen nichtanOrtundStelleAmiteinerknappen, 
repräsentativen Auswahl der lnkunabel- und Hand- 
schriftensammlung. Während gerade der lnkunabelbe- 
stand im letzten und jetzigen Jahrhundert wesentliche 
Verluste erleiden mußte, sind die Handschriften nahezu 
geschlossen überliefert. Bei den lnkunabeln verdient 
besondere Hervorhebung die Nr. 1137, der philosophi- 
sche Traktat des Pfarrers Johannes Meyger ("l 1402) 
vTractatus distinctlonumk. der erste Wiener Druck vorn 
Jahre 1482. 
Der Schwerpunkt der Handschriftenabteilung liegt auf 
dem12.und13.JahrhundertundzeigtdietypischeGött- 
weiger Malschulex, die durch zurückhaltende Farbig- 
keit und Linienbetonung charakterisiert ist. Miniaturen 
sind vorherrschend ornamental aufgefaßt und haben 
initialhafte Züge, die stark an Salzburger Buchmalerei 
erinnern. Der bislang postulierte St. Blaslaner und Re- 
gensburger Einfluß muß hinsichtlich seinerWirkung ab- 
geschwächt werden, dem Autochthonen ist mehr Ge- 
wichtung einzuräumen. Mittelpunkt des Handschriften- 
raumes ist neben den vier Göttweiger Lederschnittein- 
banden (1175) und dem Psalterium aus St. Gallen um 
870(1068)vorallem derberühmte GöttweigerPhysiolo- 
gus (1087), heute Ms 832 der Pierpont Morgan Library 
in New York, Seine Randminiaturen zeigen typischen 
1A 
Göttwelger Duktus, sie illustrieren antike Tiergeschich- 
ten in christlicherAnwendung und stehen in unmittelba- 
rer zeitlicher Nachbarschaft zum Millstätter Physiolo- 
gus. Als weiter wichtig erweist sich in diesem Raum ein 
unscheinbares Einzelblatt: dieses seltene Dirigierrol- 
lenfragment (1088) eines Göttweiger Osterspiels aus 
dem Codex 354 (rot) wird erstmals exakt erforscht vor- 
gestellt.Weitere Höhepunktesind derGöttweigerTroja- 
nerkrieg(1089)nachderMittedes15.Jahrhunderts,die 
"Phainornenarr des Aratus von Solol in Kilikien (1091) 
und aus der Österreichischen Nationalbibliothek Cod. 
226 mit iiDe Origine actibusque Getarumti des Jorda- 
nes, nachweislich in Gottweig von AeneaSilvio Piccolo- 
mini (1405-1464), dem späteren Pius ll., benutzt. Aus 
Budapest, Szechenyi Nationalbibliothek. konnte die 
Bessarion-Handschritt (1086) aus der ehemaligen 
Corvinenbibliothekü zurückgeholt werden. 
Der angrenzende Cäciliensaal ist der Bedeutung Abt 
Gottfried Bessels (1714-1749) angemessen. Dieser 
Prälat hat in derersten Hälfte des 18. Jahrhunderts sel- 
nem Stift den bis heute wirksamen Stempel aufge- 
drückt. Als Mäzen, Diplomat und Historiker war ervon 
europäischerGröße und seine familiäre Beziehung zum 
Kaiserhaus Karls Vl. hatte nicht nur für Göttweig nach- 
haltigsteVorteile. NichtminderbedeutendistseinChro- 
nicon Gotwicense(1 1 81 )von 1732, das ihm den Ehrenti- 
tel eines iideutschen Mabillontt einbrachte. Zudem war 
Bessel 1715 und 1727 Rektor der Wiener Universität. 
DerBesuch MariaTheresiasinGöttweig1746anläßlich 
Bessels Goldenem Priesterjubilaum mit der Überrei- 
chung eines prunkvollen Diamantenpektorales (45) im 
Auftragihrer Mutterhatfürdenlußkranken Abt Krönung 
und Abschluß seines außergewöhnlichen und über 
Göttweig hinausreichenden Wirkens bedeutet. Für sein 
Stift hat er für viele Jahrzehnte Maßstäbe gesetzt, die in 
den historischen Bemühungen der Äbte Magnus Klein 
(1768 bis 1 783) bis hin zuAdalbert Dungel (1886 -1923) 
und Adalbert Fuchs (1923 - 1930) tortlebten. 
Göttweig ist ohneden Maler KremserSchrriidtü 253 ff.) 
nicht zu denken. Sein Oeuvre läßt sich ab 1753 nahezu 
lückenlos nachweisen. Die Familie ist über den Vater, 
20 
 
20 Jahreszeitenputti, Terrakotta, um 1700. Art des Pieter 
Schneemaeckers d. A. (Antwerpen 165241714) 
Anmerkungen 19 - 23 (Anm 19 s. Text S 13) 
1' Anlaßlich des Abbaues der beiden Prophetenliguren im Auslug wurde 
der Altar unter Aulsichl des Buridesderikrnalarrites Wien (Maria Ra- 
nacher) eingenistet und HOlZUlObEV) sowie detaillierte Maße abgenom- 
nien Gieierieiweieewiiidenzustaridrdtes,aiienderntiekseiteeisteiii. 
w oie ieeiiienen beiden Karyalidenengel befinden eieri bis iieuie in SIHJ 
zwischen Tordurchgarig eeitiieri des Aiiaiiieeries und Apeiernaiier ein- 
gezwarigl 
H Geschlossen publiziert irn Ausstellungskalalog nBarocke Splllerlbll- 
dem, Graphisches Kabinett, stiii Gdttweig, l974. 
M laeaiiieiteidiireri oi. MartinaPlppal, wieri, unterVerwendung aiierieiie- 
inaiigei Götlweiger Handschriften in der Österreichischen Natidnaieif 
bliothek (1077, 1092 V 1094) und New York, Pierporit Morgan Library 
(1087) 
"J Alte GottweigerCod. Nr 458001), lrihalt Theologische Schriften. 1935 
veikautt 
den Bildhauerdes Sliftes(Kaiserstiege und Brunnenpy- 
ramide) mit Göttweig verbunden. Wesentliche Anstöße 
bezogderiungeMaler,derlediglich handwerklicheAus- 
bildung erfahren hatte, aus den Blättern des Graphi- 
schen Kabinetts in Göttweig, das ihn sicherlich zu sei- 
nereigenen,umfassendenSarrimlung angeregthatdie 
leider in Polen über die Nachfahren verstreut wurde. 
Wiederholt greift er auf Graphik in Göttweig zurück, 
manches Blatt zeigt heute noch Schmidts Quadratur. 
So kopierte er auch das heute sehr gefährdete Alt- 
mannisaal-Freskovon ByßfürseinGastmahl Simons im 
Dürnsteiner Refektor, Die Göttweiger Bezugsperson 
kann nur P, Urban Schaukögl gewesen sein, dessen 
Bruder Joseph in Seitenstetten Ökonom war. Als 1769 
P. Urban Abt des Göttweig unterstehenden Szalavar 
wurde. stellte sich Schmidt mit seiner Wermählung Ma- 
riensir (1 255) als Geschenk ein. Es ist einesjener Bilder 
auf Kupfer, die heute noch in seinem Gesamtoeuvre 
Schlüsselfunktion haben. Die 12 Wechselbilder über 
dem Kilber Tabernakel (1277) zeigen 1801 die letzte 
Krattdiesesfruchtbaren Meistersderinbezug aufGott- 
weig in die stittlichen Pfarren überdies in seinen Schü- 
lern fortlebt. 
Ein letzter Raum (XXlll) ist derWissenschaftsgeschich- 
te in Göttweig gewidmet, hauptsächlich den historisch- 
archäologischen Arbeiten im 19. und beginnenden 
20. Jahrhundert, Große Beachtung verdienen die vor- 
bildlichen Katalogkompendien des P. Vinzenz Werl 
(129641298) für die Handschriften, lnkunabeln und 
Graphiken des Stiftes in den Jahren 1843 - 1847 mit 
wegweisender Wasserzeichenforschung. 
Der Sakristeigang läßt an Hand von Farbtafeln das der- 
zeitige benediktinische Leben unterder prägenden Re- 
gel des hl. Ordensvaters vorüberziehen und leitet über 
zurKirche,diemitindieAusstellurigeinbezogenist. Der 
Katalog gibt dem Besucher in eigens konzipierten Ko- 
lumneneinen ausführlichenundeinenzurÜbersichtge- 
rafften Führungstext an die Hand, der ihn durch die 
Stiftskirche geleitet und in die Krypta mit der Stifterkult- 
stätte Altmanns führt. Mittelpunkt ist hier der Altmanni- 
Schrein, 1689 von Augsburger Gold- und Silberschmie- 
den gefertigt, die sich durch Stilvergleich endlich na- 
mentlich verifizieren ließen. Dieprägende Kraft warder 
Augsburger Unterhändler Johann Jakob Pfalzer (39a) 
gewesen. Die Gesamtkosten des wertvollen Schreines 
beliefen sichtrotzteilweiserMaterialbeistellung aufdie 
horrende Summe von 2752 fl 45 kr. Beteiligt dürften ge- 
wesen sein: Johann ll. Beckert (1654- 1704) für Fili- 
granarbeiten und für das Figürliche Elias l. Jäger (1654 
bis 1709). 
Letzter Raum und Abschluß ist das neu adaptierte Lapi- 
darium, der südliche Kreuzgangrest im Norden der 
Stiftskirche. Ein spätgotisches Springgewölbe, Anfang 
16, Jahrhundert. verlebendigt diesen langen Gang, an 
dessen Wänden sich in neuer Aufstellung Grabtafeln 
und Reliefs aneinanderreihen, die zusammen mit den 
reicheren Epitaphien der Kirchenvorhalle eine Art frü- 
heriiAbtgalerielt des Stiftes darstellen und spätgotische 
Bildhauerkunst belegen bis hin zu ersten Renaissance- 
motiven bei Konrad Osterer mit seinen fülligen, porträt- 
ähnlichen Gestalten. Baufragmente lassen sich bis ins 
endende 12. Jahrhundert zurückverfolgen, sämtlich 
Gelegenheitsfunde, wobei bisher noch nie unter dem 
Kirchenfußbodenniveau gegraben werden konnte. 
Nach dem 26. Oktober, wenn auch die letzten Leihga- 
ben ausdem ln-undAusland(ca.40 anderZahl)wieder 
ihre Besitzer erreicht haben, werden auch die Güttwei- 
ger Sammlungen neuerlich in die hauseigenen Depots 
zurückwandern. Das Jubiläumsjahr bietet somit die ein- 
maligeGelegehheit, den großen Bestand der stittlichen 
Sammlungen nach 200Jahren derVerborgenheit nahe- 
zu insgesamt in der Ausstellung kennenzulernen. im 
umfassenden Katalog wurde zu Zwecken optimaler Do- 
kumentation besonderer Wert auf einen ausgiebigen 
Abbildungs. Tafel- und Kartenteil gelegt, So stellt der 
Katalog geradezu eine Kunsttopographie Güttweigs 
dar, die für viele Jahre ausschließliches Kompendium 
bleiben wird.
	            		
ich Nefzger e Fiomidee des ühklassizismus und 2 Kathedrale in Waitzen erkungen 1 - 8 (Anm. 5 - B s. Text S. 16) er vorliegende Aufsatz stellt zum Teil die Fortfuhrung einer Problem- rtersuchungzumTrlurnph- und Festgedanken dar. wie eranTrlumph- id Enreriplorten des ausgehenden Barocks lrn habsburgischen Kul- rbeleicrl beispielhaft wird: Ulrich Neizger, AETERNAE DOMVI, Stil, andei und Dauer arri Triumphbogen zu Wailzen, in: alte und moderne irrst H 16919803.13-19.lr71lOlgenden sind die Verweise auidie- in Betrag rnit Twabgekurzt Dort sollte insbesondere erhellt werden, ie nuanciert sich geistig-formale Strukturen des nTrariSitOrISChEnu rrade an diesen ephemer-perlpheren Dekorationen aussprechen. e damit wesentlich fur einedriierenzlerte Beurteilung der epochalen ende im Kunsiverslandnls dieser Zelt sind. Das gilt beispielsweise rdie nötige Modifizierung einer knappen Feststellung bei Anna Zä- ilsttiematlscrlweitreichenden rProlegomenazueinerlkonologleder cniieklur um 15001 (in, Acta Hlsiorlae Artiunri Academlae Sclentla- m Hungarlcae. Bd 24. 1978. S 335), WO sie zu dem im Ansatz nicht lberechtigten. doch Zu kurZ greifenden Urteil kommt, daß das iurnphtdr in Waltzen wden üblichen Stil und den gelauiigen Sinn sei- er Zeit nicht uoerschrelletr. ltspreciiendTW. Anm. 38 soll hier nun die idee des niibrnischen: als ner eigendlmenslonierten Zeltvorsteiiung und Stilkategorie in der Er- hernung des Wallzener Domes behandelt werden. Das Wiederauf- eiiendesTiiumphoogenslstdarieralsEinrührungin dieserirkoniple- lStilsituation zu verstehen, um die damit eng zusammenhängende instierische Stellung des Domes von Waiizen zu interpretieren Zur rrrneidung von nicht notwendigen Wiederholungen sei aber beson- lrs auidie ausführlichen historischen Angaben nebst Literatur im ge- lnnten vorhergegangenen Aufsatz verwiesen. Der Ausdruck nFrtilh- assizismusir ist hier als Velabledungsbegriii nach Hans Jakob Wör- lrs Darlegungen wArcnilektur des Fruhklassizismus in Süddeutsch- tdr (Muncrien, Zürich 1979) zu verstehen ese Ansicht wurde ln TW (wie Anrn. 1), Anm. 36 insbesondere fur die iglerung Maria rrieresias begrundei. in dem 1981 erschienenen erk von Fraril Malscne rvDle Kunst im Dienst der Siaaisidee Kaiser irls Vl K(BEllIl'i)W1rd nunmehr S 316 die Adler-Phoriix-Assimilierung eliell fur den Vater Maria Trieresias im Sinne einer l-Reparatim- inrinullar gezeigt Fnrrnale Anregungen des markanten Adlermotivs WaitZen könnten auch von den mit ihren Klauen Gurrlanden tragen- ln Adlern am Sockel der Trajanssäule ausgegangen sein. Hierbei ist sbesundere der Umstand bemerkenswert, daß auch Bldndel d Ä, esen Sockel alseine der llochstenrrlumphldeen in derantikeri Kunst ' seine Porte St -Denls reklamreri hat. Anscheinend nat er auch auf iem mutmaßlichen Dekorailonsentwurrful die Plorledie römischen ller sogar dem gallischen Hahn angenahen. Vgl. dazu Woltgang optel, Triumphbogen in der Architektur des Balocks in Frankreich d Deutschland, Diss Freiburg 1965, S. 4B und 58 nebst Abb, 42a. srndiesemZusammennangleprasentatlvesZeugnls derKontinuitat der Spekulation über die i-nabsburglscrianii Vokale: Zitat aus dem uruiiii Karl Gusiav l-ieraeus an Karl Vl. zur Geburt des Erzherzogs oooid 1716. worin der fortwährende Triumph dieser Vokale bis ans de der Zeiten prognostiziert Wird, Zugleich wird die wUnveränder- hkeitll des kaiserlichen Eildnlsses gepriesen, das Karl mit Leopold "tzeugi Ubrigens argumentiert dleSctiaumunZe zur Geburt des Erz- rzogsunter dem Motto l-AeternltasAugustak und zeigt rote Ewigkeit s durchiauchllgsten Erz-Hauses durch ein auf der Erd-Kugei sitzen- s Kind, umgeben rnil einigen Wolken, als VOm Himmel herunter ge- isenw (Gedichte und lateinische lnschriften des kaiserlichen lths . . . Carl Gustav Heraeus. Nürnberg 1721. S. 91-93). lnaie Wagner-Rieger. Wlens Architektur im 19 Jahrhundert. Wien 7D. S 2st dortubelcanevales frühe TatigkeitlriWaitZen hinaus vor eri_r_i zusammenfassende wurdigung seiner Bedeutung fur Wien in r Ara Josephs ll. - Der stets genau informierte Obrisirlolrneisier iriaTrieresias,FursiKnevenriuiler-Metsch,nenntin seinem Diarlurn lWartzenerRelseEndeAugust trödalsAusflihlendendes Dombau- ausdluckllcliden Ivdrwenig Jahren aus Franckreicti- gekommenen ionsleurGannevai. disciple du lameux Sr Servandoniri (Aus der Zeit iriaThereslas Tagebuch des Fürsten Johann Joseph Khevenhtiller- zisch 1742-1776, hrsg. v, Rudolf Grat Knevenhüller-Meisch und tnns Schlitter, 8 Bde, Wierl 1907-1972. Bd. 6 (1764-67), Wien, iplig 1917, Schilderung des Waltzener Aufenthalts S. 54-57). na Zaddr, Zur Frage der französischen Fievoluilonsarcnitektur in igarn. In: Actes du XXWCongres international d'Histoire de l'Art Bu- pest 1969. Bd. 2, Budapest 1972, S 154. tgegen der von A. Zador (wie Anm. 5) S 154 vertretenen Ansicht be- glich des Triurnprltores. Die im vorliegenden Aufsatz (ebenso wie in l- vgl Anm, iidalgeiegre Auliassung der sriigrevenienz aus dem nzosiscnen Barockklassizlsmusa ia Blondei a,A. gründet insbeson- re autden Ausluhrurigen und Vergleiciisbelspleien bei Louis Haute- eur. Histoire de (Archiieciule classique en France. Bd 2, Paris 4B, S 163 f. und 422-426 sowie auider materiaireichen und sorg- tigen Arbeit von Slopiei (wie Anm 2). die bei Zäddr nicht angeiutirt 'd. Bei dem Aufsatz von Susanne Kronblcrller-Skacna rrArcriiiekiur s Klassizismus in Wietil (in' Üsterr. Zeitschrift fur Kunst und Denk- ilptlege 33. 1979) wird das Wiener Augartenportal Canevales von 75 als weine moderne Variante der Pariser PorteSL-Denisir bezeich- lis. 31) Hler ware die vorangegangene entscheidende Transforma- n der Porte am Waitzenel Triumphbogen anzumerken. dor(wreAnm. 5), S 155. Diese Charakteristik bewänrtsich vor allem x. Zadors prägnanter oarlegung des spatbarockenAnteilsan der Er- neiriung des Waitzenei Domes iebd. S. 152-154). ich Wagner-Flieger (wre Anm. 4), s. 2a. isi Carlevale HfUf Osierreich r Vermittler der radikalen Baugedanken des Fievcluflonsklassllis- lSli gewesen. Entsprechend fassen in ihrem Katalogbeitrag zur Aus- illung wOsterreicli zur Zeit Kaiser Josephs ll a, Stift Melk 1980, W. G. tZi und M. Schwarz die Beurteilung Canevaies zusammen Carleva- ,waitzener siilsiuie kann aber nur als elgenwertlge Formulierung ter den gunsiigen Möglichkeiten einer Personlidhkeit wie Mlgazzl d den besonderen umstenden des Neuauibaus In ungarn im Laufe Nicht als vollendete Triumphvorstellung. die über der veränderlichen Endlichkeit kulminiert, sondern sich stets als Terminus der ferneren Ewigkeit erweisend. so sollte derzu Ehren der Kaiserlich-königlichen Familie im ungarischen Väc (Waitzenlerbaute Triumphbogen vom Jahre 1764 die Dauerdes herrscherlichen Hauses ver- sichern. Nach den vorübergegangenen Festlichkeiten sollte die Ehrenprorte als ein Denkmaitor die ewigwäh- rende Festigkeit dieses Hauses in Zelt und Raum sym- bolisieren, Gedanklich entspricht die stadtseitige Inschrift ilAE- TEFiNAE DOMVIiranderAttikaganzdem Sinnrepertoire barockerTriumphpiortenf Doch dessen Veranschauli- chung vollzog ein vielfältig beredsamer ailegorischer Formen- und Bedeutungsapparat, durch dessen ephe- mere Zurüstung gerade die Zeitüberhöhung ihren para- doxen Triumph feierte. Von dieser Erfahrung festlicher Wirklichkeit setzt sich die lapidare Erscheinungsform dieses Triumphbogens gründlich ab. Seine illuminie- rung war im Grunde eine Denkmalseinweihung, die die Eröffnung künftiger Erlnnerungszeiten an die herr- scherllche Gegenwart beleuchtete. Analog zu dieser clenkmalhaften Dimension stellen die 1 Väc, Kathedrale, Hochaltariresko wMarla bei EllSE (Magnificatu von Franz Anton Maulbertscri (1770171) deckt 1774, wiederenldeckt 1934 mentrest in ihren Schnäbeln dünne Guirianden lra nurdas Relikt einstigertriumphaler Barockrhetorik Denn als römisches Signum des nAETEFtNAE DO glimmtdarin die alte imperial-sakrale Erneuerungs bollkdesAdlers in Durchdringung mit dem Phönlxe so nachz. wie in der vokalreichen Zeitfüile der mung noch das alte habsburgische wA.E.l.O.U.rt n klingt, der Tenorjener nfünf Zlffernir, die als nSelbs ihres Ruhms, jeder so versteht: Daß ferner biß Ans Ihr Oesterreich verbleibend. Wie am Waltzener Bogen diese Triumph-Topoi il Ausdrucksformen einer anderen Architektursprr eingegangen sind. erweist eine genauere geistige stimmung des Entwurfs. Sein Autor, derArchitekt l: re Canevale, war 1760 wahrscheinlich durch se Lehrer, den berühmten Giovanni Niccoiö Servant im Zusammenhang mit den Festdekoralionen zur rat des Kronprinzen Joseph aus Frankreich nachl gekommenf Zweifellos hatte der damals erst Dre jährige während seiner Schulung sich auch mit de rockklassizlstlschen Archltekturtheorie Frankre und ihren akademischen Problemstellungen ausei dergesetzt: ebenso dürfte ihm jene neuentdecktel
Waiting...

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