Flaschen aus weissem Glas und mit den Wappen der Familien
Sfor2a und Bentivoglio; im Kastell von Trient befindet sich
ein wunderschöner rosa Glasteller, geschmückt mit Weintrau
ben, in der Mitte mit einem liebreizenden Damenprofil. Alle
diese Typen weisen eine Bevorzugung einfacher Formen und
intensiver Farbgebung auf, blau, rubinrot, violett; die durch
ihre einfache Form oft unvollkommene Struktur gleicht der
Künstler durch eine Grazie und ein reiches gemaltes Dekor
aus. Das Geheimnis der Herstellung der Smalte, das eifersüch
tig bewahrt wurde, ist der Familie Barovier von einem Diener
dem Dalmatiner Giorgio Ballarin, entrissen worden, der seiner
seits einen Betrieb und damit eine neue Dynastie von Kunstge
werblern gründete, die bald angesehen und berühmt wurden.
Dadurch konnte das Ansehen der Barovier nicht vermindert
werden, das von den Söhnen des Angelo hochgehalten wurde:
Francesco, Niccolö, Lodovico und vom Erben des letzgenann
ten Anzoletto, den Sanudo in seinen Tagebüchern erwähnt.
Ein anderer Schriftsteller, Marcantonio Sabellico, lobt gegen
Ende des XV. Jahrhunderts die grosse Vollkommenheit, die
von diesen Künstlern in der Herstellung des weissen Glases,
des « Cristallo » erreicht worden ist, das dann durch die Gravur
mit dem Diamanten mit einem duftigen bezaubernden Blu
mendekor versehen wurde. Diese Technik erfahrt ihre beson
dere Entwicklung und Vervollkommnung, im XVI. Jahrhun
dert indem durch sie wahre Musterstücke geschaffen werden,
die durch ihre bezaubernde Grazie gleichsam mit den fein-
durchbrochenen Ornamenten der Spitzen in Wettstreit treten.
Durch die Spezialität der Malerei mit Smalten auf Glas, die weit
widerstandsfähiger ist als die Technik auf dem Kaltwege, die
manchmal auf der Rückseite der Gläser Verwendung fand,
wurde die Familie De Laude berühmt, der auch eine Gehilfin
des Salvatore Barovier mit dem Namen Elena angehörte, die
später in einer Schule, die der Lehre dieser Technik gewidmet
war, unterrichtete. Übrigens stellt die Kunst, auf Glas zu malen.