MAK

Volltext: Katalog der Internationalen photographischen Ausstellung im Oesterr. Museum für Kunst und Industrie 1881

Photographische Verfahren. 
XI 
Dieses Princip bildete vor mehr als zwanzig Jahren die Grundlage von 
Pretsch’s Methode 1 ). 
Endlich kann auch durch Uebertragung eines Pigmentnegatives 
auf eine Metallplatte und Aetzon der letzteren eine Druckplatte her 
gestellt werden. 
Emailphotographie. 
Die Emailphotographie, bisweilen auch P ho t o k er am i k ge 
nannt, wird meistens ausgeführt, indem man eine aus Gummi, Zucker 
oder anderen Substanzen und Kaliumbichromat bestehende Schicht unter 
einem Negativ exponirt, wodurch die Masse an den vom Lichte ge 
troffenen Stellen die Eigenschaft einbüsst beim Anhauchen klebrig zu 
werden. Wird die Platte mit fein gepulverter Emailfarbe eingestaubt, 
so haftet dieselbe an der hygroskopischen Masse in dem Verhältnisse, 
als selbe vor dem Lichte geschützt war. Das so erzeugte Bild wird 
nunmehr mit Hilfe einer Collodionschieht und nach Entfernung der 
störenden Substanzen durch Behandlung mit Lösungsmitteln auf Glas, 
Porcellan oder emaillirtes Metall übertragen und im Porcellanofen ein 
gebrannt 2 ). 
Lichtpausverfahren. 
Zur Herstellung von Lichtpausen wurde ursprünglich meistens 
das Silbercopirverfahren 3 ) verwendet, kommen jedoch, da die Farbe 
und die geringere Beständigkeit dieser Copien nicht den weitgehenden 
Ansprüchen der Technik entsprechen, andere Processe, und zwar in neuerer 
Zeit häufiger in Gebrauch. Die gegenwärtig in Uebung stehenden 
Methoden beruhen meist entweder auf den Reactionen, welche Eisen 
salze mit gewissen Cyanverbindungen unter Einwirkung des Lichtes her 
vorbringen (Cyanotypie, Blaudruck 4 ) oder auf den bereits früher 
besprochenen Veränderungen, welche auf Papier aufgetragene Mischungen 
von Chromaten mit organischen Substanzen, als Gummi, Gelatine, Zucker, 
im Lichte erfahren und die in verschiedener Weise ersichtlich gemacht 
werden können, so z. B. durch Räuchern mit Anilin (Anilindruck 5 ), 
Einstauben mit Farbenpulvern, besonders mit Kohle (An th r akoty pie®) 
oder auch durch Aufträgen von Druckerschwärze und nachheriges Be 
handeln mit verdünnter Säure (Negro graph ic 7 ). — Die Zeichnungen, 
welche in solcher Weise vervielfältigt werden sollen, müssen auf mög 
lichst durchsichtigem Papier oder Pausleiuwand mit einer Farbe aus 
geführt sein, welche das Licht möglichst wenig durchlässt. 
‘) Siehe Ausstellung t! 10, Nr. 36 bis 40. 
2 ) Siehe Ausstellung C 6, C 7, C 47. 
: ) Siehe Ausstellung A 1 IX. 
') Siehe Ausstellung A 1 IX, 2, 3; B 15 A, B 28, D. 
5 ) Siehe Ausstellung B 15, B. 
6 ) Siehe Ausstellung A 1, IX, 1. 
’) Siehe Ausstellung F.
	        
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