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Vom schwedischen Maler Carl Larsson seihst gezeichnete Innenansicht seines Hau
ses. Zimmer der Mutter mit den kleinen Mädchen.
„Wohnküche“ von Gunnar Asplund, Einrichtungsausstellung des Schwedischen
Werkbundes, Stockholm 1917.
sondern richtete sein Haus in Sundborn,
in der mittelschwedischen Provinz Da-
larna, nach den Forderungen der Zeit
ein. Er tat das auf seine ganz persönliche
Weise: er verband schwedische Möbel
des 18. Jahrhunderts mit Sprossenstüh
len, legte aus Stoffresten gewebte Läufer
auf den Fußboden und ließ die Fenster
ohne Gardinen. All das fing er in seinen
Aquarellen ein, die durch sein Buch:
„Das Haus in der Sonne“ bekannt wur
den. Seine Einrichtung wurde stilbildend
durch ihre Einfachheit und die unortho
doxe Weise, Altes und Neues miteinan
der zu verknüpfen, um den persönlichen
Bedürfnissen nachkommen zu können.
Das frühe 20. Jahrhundert ist von Re
formbestrebungen geprägt, die hier in
der vom Architekten Gunnar Asplund
gestalteten „Wohnküche“ zum Aus
druck kommen, vorgestellt in der Ein
richtungsausstellung von 1917 in Lilje-
valchs Kunsthalle in Stockholm. Ziel
dieser Ausstellung war es, den schwedi
schen Arbeitern eine Möglichkeit zur
vernünftigen Einrichtung ihrer Woh
nungen aufzuzeigen. Man setzte sich da
für ein, die Möglichkeiten der industriel
len Serienfabrikation zur Herstellung
von einfachen und guten Möbeln und
Hausgeräten zu nutzen. Mit dem deut
schen Werkbund als Vorbild wollte man
sich auf die künstlerische Formgebung
der Industrieproduktion konzentrieren.
Die ,, Wohnküche“ des Architekten Gun
nar Asplund blieb der Hauptanziehungs
punkt der Ausstellung — ein Raum, in
welchem der Herd sowohl Wärmequelle
als auch für die Speisenzubereitung die
nen sollte, in dem das Küchengeschirr in
einem Schrank hinter dem Vorhang aus
kariertem Baumwollstoff untergebracht
war und Platz sein sollte zum Wohnen
und Schlafen. Er richtete diesen Raum