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DIE FRAUENARBEIT.
Standbild Rauch’s, von Fr. Drake.
in glücklicher Farbenwahl ausgeführt,
die Arbeit zu einem der hervorragend-
ilen Objecte der Ausftellung geftaltete.
Als ein reizender, abfonderlicher
Schmuck des Raumes, welcher die
Frauenarbeiten fafste, erfchienen die
Producte der weiblichen Hausinduftrie
mehrerer cisleithanifchen Provinzen
Oefterreichs, der Länder Tirol, Steier
mark , Dalmatien, Mähren , Schlehen,
Galizien und Bukowina. Steiermark
und Tirol hatten nur wenig einge-
fandt, das erflere einige fchimmernde
Goldhauben, geflickte Kopftücher und
ein „Almtuch“ mit rother Kreuzftich-
arbeit, die nette Hülle, mit welcher
die Körbe überdeckt werden, in denen
die Almerin Butter und Käfe von der
Alpe zum Thal hinabträgt. Auch
Dalmatien hatte nur wenige Objecte
gebracht, einige geflickte Hemden,
rothe Käppchen mit Silber geftickt,
ein Flechtwerk aus Aloefäden, gewebte
Teppiche und Satteltafchen. Von die-
fenDingen, unter welchen hch nament
lich die Webereien durch orientalifche
Schönheit in Farbe und Zeichnung auf
das Günftigftc darftellten, war driiben
im Induftriepalalte eine bedeutend
gröfsere Zahl ausgellellt. Dort fahen
wir die Kreuzfticharbeit des Nordens
in füdlicher Farbenmifchung prangend,
auf den Hemden der Männer und
Frauen neben dem Schnürfaume an
gebracht, der hier wohl in dürftiger
Gehalt crfchien, aber dennoch fein
altes Recht als durchsichtige Randver
zierung in den linnenen Gewändern
behauptete. Neben diefen Arbeiten
nordifcher Technik fehimmerten die
Goldbenähungen in Schnürchen und
Flitter auf den Oberkleidern der Männer und in den Schleiern der Frauen, darunter
manche reizende Zeichnung, wie fie Perfien und Griechenland brachten, während an
anderer Stelle der groteske, derbe Schmuck flavifchen Urfprungs zu Tage trat, die
Metallverzierungen an Hals und Brüll, die derben Knöpfe und Ketten, die bun-