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Volltext: Monatszeitschrift III (1900 / Heft 12)

des grossen Meisters. In solchen Arbei- 
ten, wie beispielsweise in einem Falt- 
fächer, dessen einzelne Gestellsstäbe 
aus elfenbeinernen, edelsteingeschmück- 
ten, nackten Frauengestalten bestehen, 
wird er leicht gesucht, bizarr und ma- 
nirirt. Wo er sich dagegen von Lalique 
emancipirt und nur das hohe Form- 
gefühl, die liebevoll beflissene Natur- 
treue, den tiefsinnigen Symbolismus des 
Meisters zum Vorbild nimmt, sein 
schönes Talent, seine seltene technische 
Tüchtigkeit in gemässigterer Weise 
walten lässt, da zeigt er sich als muster- 
giltiger Künstler von feinster Grazie: 
die Arbeiten Foys, die wir hier wieder- 
geben, gehörten zu den schönsten 
Schmuckstücken der Ausstellung. 
Schwankt Rene Foy manchmal 
noch zwischen seiner glücklichen Eigen- 
art und der Copirung Laliques hin und 
her, so arbeitet I-Ienri Vever, gleichfalls 
ein Schüler der Ecole des Beaux-Arts, 
in einem eigenen, völlig ausgereiften, 
 
A. Werner jun., Kamm, ausgeführt von 
j. H. Werner, Berlin 
unentwegt festgehaltenen Genre. Er steht auf dem Standpunkte, dass im 
Schaffen des Juweliers dem Edelsteine und der Perle unerschütterlich die 
führende Stellung gebüre, dass es durchaus kein Barbarismus sei, sich ihres 
Gefunkels und ihres Glanzes zu erfreuen, dass es vielmehr bis zu einem 
gewissen Grade decadente Überfeinerungssucht sei, sich dieser sieg- 
haftesten Schönheitselemente freiwillig zu begeben und Edelsteinen und 
 
A. Werner jun., Anhänger, ausgeführt von J. H. Werner, Berlin 
Perlen im Schmuck 
die Rolle unterge- 
ordneter Zuthaten 
zuzuweisen. Da 
Vever aber zugleich 
ein durch und durch 
moderner Künstler 
ist, der sich in die 
mannigfachen Vor- 
bilder, die ihm die 
Natur bietet, liebe- 
voll versenkt, um 
sie mit feinem Stil- 
gefühle an seinen
	        
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