Abb. r x. Dekoration in Fayencemosaik aus der Medresse des Kara-
tai in Kenia (Kleinasien), x25! nach Christi
dert angehört und in seinem
Sternmuster dem Grund-
muster des Teppichs (Abb. 7)
äußerst nahesteht" (Abb. I0).
Das islamische Buchstaben-
ornament ist Gemeingut der
gleichzeitigen vorderasia-
tischen Kunstindustrie; es
kommt auf den silbertausch-
ierten Metallwaren, in den
keramischen Erzeugnissen
und vor allem auch ebenso
wie die geometrische Mu-
sterung in den Fliesendeko-
rationen der kleinasiatischen
Seldschukenbauten des XIII.
Jahrhunderts (Abb. n) vor,
also auf demselben Boden,
derdieI-IeimatunsererKnüpf-
teppiche ist."
Auf die Muster der oben
behandelten drei frühen
kleinasiatischen Teppiche
vermögen wir nun die der
späteren Zeit zurückzuführen.
Wir sehen dort die Elemente,
die Grundformen für die jün-
geren, entwickelteren Mu-
ster, die von Bode in seinen
„Vorderasiatischen Knüpf-
teppichen" eingehend be-
handelt worden sind. So zeigt
der schöne Teppich auf einem Bild des Raffaellino del Garbo im Berliner
Museum (Abb. I2) in seinem reichen Innenmuster, wo zwischen achteckige
Felder, deren Kontur ein Flechtband umgibt, Sternliguren eingeschoben,
noch einen Anklang an jenes ähnliche frühe Muster (Abb. 8), während beim
Flechtband im Rand die Provenienz von einem kufischen Schriftband un-
verkennbar ist. Dieses Teppichmuster auf dem Bild des Raffaellino del Garbo
nun, das sich wenigstens für das Mittelfeld auf einem aus Bodes Besitz stam-
menden Teppich des Kaiser Friedrich-Museums genau wiederholt,""'"" ist nun
' Abgebildet ebendort, II. Lieferung, Kunstgewerbemuseum Nr. 7B, m1.
"" Charakteristische Beispiele von Sehriftbonen, die aus stilisierten kulisclien Buchstaben zusammen-
gesetzt und in Fayencemosaik ausgeführt sind, zeigen die Bauten Konias aus dem XIII. bis XIV. jahrhundert.
Vergleiche: Sarre: Reise in Kleinasien, Berlin rßgü. Denkmäler persischer Baukunst, Berlin igou bis 1907.
"W Bode: Vorderasiatische Kniipfreppiehe, Abbildung 65.