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zeigen nur, wie schwer es ist, eine
so ungeheure Materie zu um-
fassen.
Wir können nur wünschen,
daß die Arbeiten nicht übereilt, aber
doch möglichst rasch gefördert
werden; allerdings wird dazu viel
Mühe und Arbeit nötig sein.Trotz-
dem Galizien und Böhmen, wie
man hört, vorläuiig erst den lokalen
Faktoren zur Bearbeitung über-
lassen bleiben sollen, werden im
ganzen doch 60 bis SoBände nötig
sein - handelt es sich doch auch
um die Inventarisierung des Kunst-
besitzes eines der ältesten und
vielseitigsten Staatsgebilde Euro-
pas. Für Wien allein, an dem
bereits gearbeitet wird, sollen
zehn Bände in Aussicht genom-
men sein.
Die Bedeutung einer solchen
Arbeit für die weitere Forschung,
für die Erweckung historischen
Sinnes und für die verständnis-
volle Erhaltung der uns über-
kommenen Kunstwerke kann gar
nicht hoch genug veranschlagt
werden. Ob aber die beschränk-
ten Mittel der Zentralkommis- '
sion gestatten werden, rascher
fortzuschreiten, erscheint sehr
fraglich. Vorgebildete Forscher
wird man aus der Wiener und __
sonstigen österreichischen Schule i
wohl genug Finden; aber der Staat
rnüßte etwas tiefer in den Säckel
greifen und auch die Gemeinden
und Landtage sowie Freunde
edlerer Kulturzwecke müßten Gewebefragmen: aus dem Fayüm (Hofmuseum in Wien)
sich der Sache annehmen, wie es
bei dem vorliegenden Bande tatsächlich auch durch den hochwürdigen Abt
Adalbert Dungel von Göttweig und die Stadtgemeinden Krems und Langen-
lois sowie durch Herrn Bergrat Max Ritter von Gutmann geschehen ist.
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