beginnt aber zur Zeit der Ptole-
mäer auch in Ägypten echte
Emailarbeit, und verschwindet
von da an nicht mehr aus der
Reihe der zum Schmuck des
Metalls angewendeten Techniken.
Nach Griechenland kam das
Glas zur Zeit der „mykenischen"
Kultur, die Griechen selbst nann-
ten es ägyptischen Stein. Noch
zur Zeit des peloponnesischen
Krieges war nur opakes Glas
bekannt. Erst in nachalexandri-
nischer und römischer Zeit, als Becher mit acht Henkeln. Breslau.
Sogenannte: Horn- _ n _ _ _ Museum
becher, Deidesheim, die Gefaßbxldnerei in Ton schon
Szmmm" im Rückgang war, wurde das Interesse an Glaswaren
Bassermann - jordan
reger. Hatte schon im IV. jahrhundert in Rhodos und
Lesbos eine bedeutende Glasindustrie bestanden, so war es jetzt haupt-
sächlich das hellenisierte Sidon, das die trefflichsten Künstler auf diesem
Gebiet besaß, so auch jenen öfter vorkommenden Artas, von dem auch das
k. k. Österreichische Museum ein mit seinem Namen bezeichnetes Fragment
besitzt.
Italien lernte ebenfalls das Glas durch den Handel mit Ägypten kennen.
Hier war es zuerst Etrurien, das so viel Glas importierte, daß man, durch die
zahlreichen Gräberfunde verleitet, sogar von etruskischen Gläsern sprach. In
Rom selbst aber, meint Kisa, wäre man erst durch die orientalischen Feld-
züge Sullas mit dem Glase näher vertraut geworden. Cicero ist der erste, der
über Glas berichtet. Das farblos durchsichtige Glas galt bei weitem für das
wertvollste. Erst als nach der Besiegung Ägyptens
ein Teil des Tributs in Glaswaren geleistet wurde,
sank dessen Preis in
Rom. In Augustäischer
Zeit begann man mit
Hilfe alexandrinischer
Werkleute in Italien
selbst Glas zu erzeu-
gen. Bereits unter Nero
war das Glas ganz
wohlfeil geworden .
Durch die Erfindung,
das Glas in Hohlfor-
men zu blasen, scheint
der Irrtum entstanden
jagdbecher mit Barboiine, _ _ Blumenmusler in Glasmosaik,
Köln, Museum Wallraf - Richartz zu sein, das Glas ließe Wien, x. k. Österreich. Museum
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